Anna-Maria Wallner (30), Journalistin bei der Tageszeitung "Die Presse", ist die zehnte Trägerin des Alfred Geiringer-Stipendiums. Der Fonds zur journalistischen Weiterbildung dient der Förderung des Qualitätsjournalismus in Österreich und ermöglicht einen dreimonatigen Studienaufenthalt am Green College der britischen Universität Oxford und dort die Teilnahme am exklusiven "Journalism Training Programme" der Thomson Reuters Foundation.

Wallner absolvierte 2006 die Lehrredaktion der "Presse", baute in der Folge die neue tägliche Menschenseite des Traditionsblattes auf und wechselte ab 2010 ins Ressort Feuilleton und Medien. Wallner gehört auch zum Kern-Produktionsteam der "Presse am Sonntag". Sie studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und absolvierte darüber hinaus berufsbegleitend ein Postgraduate-Studium in Medienrecht und Rechtsinformation. 2011 reiste sie im Rahmen des Edward R. Murrow Program for Journalists durch die USA. In Oxford will sich Wallner vor allem mit Paywall-Konzepten für Tageszeitungen befassen.

Von der APA gestiftet

Der Namensgeber des Stipendiums, Alfred Geiringer, legte den Grundstein für den Weg zur Unabhängigkeit, den die APA seit 1946 gegangen ist. Geiringer musste 1938 aus Österreich emigrieren und kehrte 1945 als Reuters European Editor zurück. Die APA verdankt ihm maßgeblich die Loslösung aus fast einem Jahrhundert staatlicher Bindung und die Transformation zu einer Nachrichtenagentur, die heute allein den Grundsätzen Unabhängigkeit, Zuverlässigkeit und Ausgewogenheit verpflichtet ist. Dank Geiringers Aufbauarbeit zählt die APA heute zur kleinen Gruppe von etwa zwanzig Agenturen weltweit, die sich im privaten Eigentum der Medien befinden, während die große Mehrzahl der Nachrichtenagenturen, nämlich etwa neunzig Prozent, in staatlichem Eigentum oder staatlich kontrolliert ist. Den Fonds zur journalistischen Weiterbildung gibt es seit 2001. Bisherige Geiringer-Stipendiaten waren Hedwig Kainberger ("Salzburger Nachrichten"), Monika Graf (APA, inzwischen "Salzburger Nachrichten"), Alexandra Föderl-Schmid (DER STANDARD), Gianluca Wallisch (APA, inzwischen DER STANDARD), Alexandra Frech (APA), Eva Weissenberger ("Kleine Zeitung"), Judith Högerl (APA), Monika Kalcsics (ORF) und Christoph Griessner (APA). (APA/red, derStandard.at, 29.7.2013)