Dass die EU-Kommission eine vertiefte Prüfung des österreichischen Maßnahmenentwurfs für die Regulierung auf den Breitband-Vorleistungsmärkten einleitet, ist für Telekom-Regulator Georg Serentschy "ein Streit um des Kaisers Bart".

Welche Kosten für die Festlegung des Entgelts für den Zugang zu physischer Infrastruktur herangezogen werden, "ist seit 2007 obsolet", sagte der RTR-Chef am Freitag im Gespräch mit der APA. "Seit die Telekom Austria begonnen hat, als Antwort auf die Mobilfunk-Konkurrenz im Festnetz preisaggressiv zu werden, ist das eine Methodendebatte, aber regulatorisch irrelevant geworden", erklärte Serentschy.

"Das ist der niedrigste Entbündelungspreis in Europa"

Relevant sei der "Margin-Squeeze"-freie Preis, also jener Preis, der es alternativen Anbietern ermögliche, beim Endkundenpreis mitzuhalten. Diesen Preis habe die österreichische Regulierungsbehörde RTR mit 5,87 Euro pro Monat festgelegt. "Das ist der niedrigste Entbündelungspreis in Europa", betonte Serentschy. "Die EU-Kommission wünscht sich, dass alle bei 8 bis 10 Euro sind - wir sind ohnehin niedriger."

Man werde daher noch einmal versuchen, die EU-Kommission davon zu überzeugen, dass man eine irrelevante Methoden-Diskussion führe, die lediglich "von akademischem Interesse" sei, so Serentschy. (APA, 26.7. 21013)