Die Grafik der Installateurinnung zeigt das Problem: Im Sommer funktioniert der natürliche Zug im Rauchfang nicht so gut.

Grafik: Landesinnung Wien der Sanitär- Heizungs- und Lüftungstechniker

Die aktuelle Hitzewelle bringt auch wieder die Gefahr von Kohlenmonoxid-Unfällen mit sich. Die Wiener Installateurinnung macht darauf aufmerksam, dass es bei kamingebundenen Gasgeräten immer wieder zu Abgasrückstauproblemen kommen kann. Durch die hohen Außentemperaturen entsteht im Rauchfang nämlich ein "Kaltluftstoppel", wodurch der natürliche Zug im Fang nicht mehr oder nur eingeschränkt funktioniert.

Einem 18-jährigen Wiener wurde ein solcher Unterdruck erst am Donnerstagabend zur tödlichen Falle. Hilfskräfte der Wiener Berufsfeuerwehr, die eigentlich wegen eines Wasseraustritts zu dem Altbau in Wien-Margareten gerufen wurden, fanden nach Aufbruch der Wohnungstür den Mann leblos im Badezimmer; die Dusche war noch aufgedreht. Schon zuvor hatten die Kohlenmonoxid-Warngeräte der Feuerwehrleute angeschlagen.

Laut Presseoffizier Gerald Schimpf dürfte dem 18-Jährigen der gleichzeitige Betrieb der Gastherme und eines Klimageräts, dessen Abgasschlauch an den Kamin angeschlossen war, zum Verhängnis geworden sein. Aufgrund eines Unterdrucks dürfte das tödliche Gas zurück in die Wohnung geströmt sein (siehe Artikel).

"Fenster öffnen"

Besitzern älterer Gasgeräte wird wegen der aktuellen Hitzewelle dringend geraten, besonders vorsichtig zu sein. Anders als moderne Gasgeräte würden alte Gasgeräte nämlich über keinen Abgasaustrittswächter verfügen, der das Gerät im Fall des Falles abschaltet. Allerdings werden auch moderne Geräte aus technischen Gründen nur zeitverzögert abgeschaltet, wobei ein kleiner Raum bereits mit Abgasen gefüllt sein könne. "Durch ein verschmutztes Gerät wird der Abgasaustritt und die Kohlenmonoxidbildung verstärkt", erklärt Innungsmeister Michael Mattes.

Er rät dazu, die Geräte generell möglichst kurz zu betreiben. Während des Betriebes, zum Beispiel beim Duschen, sollte im Aufstellungsraum des Gasgeräts außerdem immer ein Fenster geöffnet sein.

"Sorgen Sie während des Betriebs für eine ständige ausreichende Belüftung und lassen Sie die Geräte regelmäßig durch Fachkräfte warten", empfiehlt auch der Gesundheitsdienst der Stadt Wien. Wenn das letzte Service länger als ein Jahr zurückliegt, sollte man unbedingt ein Service durchführen lassen. (red, derStandard.at, 26.7.2013)