Klagenfurt -Valentin Inzko ist als Obmann des Rats der Kärntner Slowenen wiedergewählt worden. Er erhielt bei der geheim in 18 Wahlkreisen durchgeführten Wahl 75 Prozent der Stimmen, Gegenkandidatin Angelika Mlinar kam auf 25 Prozent. Das gab der Rat am Mittwochabend bei einer Pressekonferenz bekannt. Vor drei Jahren war Inzko vom Volksgruppentag als Entscheidungsgremium zum Obmann gemacht worden, als die Organisation in einer tiefen Krise steckte.

Auf diese spielte Inzko auch an, als er erklärte: "Vor drei Jahren stand der Rat vor der Auflösung, nun ist er aus der Asche auferstanden." Bei seiner Kür habe ihm die basisdemokratische Legitimierung gefehlt, mit der nun durchgeführten Wahl sei diese nun gegeben.

Der Hohe Repräsentant für Bosnien-Herzegowina kündigte an, der Rat wolle bei der Ausarbeitung der neuen Kärntner Landesverfassung mitarbeiten. "Wir verlangen weiterhin ein Virilmandat, also eine automatische Volksgruppenvertretung im Landtag." Man werde auch am neuen Volksgruppengesetz auf Bundesebene mitwirken und daran arbeiten, dass die Versprechen, die in dem Memorandum zur Ortstafellösung gemacht worden waren, eingehalten würden. Dazu gehöre die Finanzierung von Musikschule und Kindergarten ebenso wie die Öffnungsklausel für zusätzliche Ortsschilder.

"Verjüngung"

Bei der Wahl, die von 24. Juni bis 15. Juli dauerte, wurde auch der Volksgruppentag neu gewählt, die 48 Mitglieder setzen sich aus den Gewinnern in den Wahlkreisen und den 30 Kandidaten mit den meisten Vorzugsstimmen zusammen. Das Gremium sei deutlich verjüngt worden, auch der Frauenanteil sei stark gestiegen, betonte Inzko. Zu den prominentesten Mitgliedern des Volksgruppentages gehören neben den ehemaligen Obmännern Matevz Grilc und Joze Wakounig und dem geschäftsführenden Obmann Nanti Olip auch der Rechtsanwalt Rudi Vouk und Angelika Mlinar, die bei der Nationalratswahl in Kärnten als Spitzenkandidatin der Neos nominiert wurde.

Der Rat der Kärntner Slowenen wurde 1949 als Sammelbecken der christlichen Bevölkerungsmehrheit unter den Kärntner Slowenen gegründet und sieht sich als "eine dem christlichen Weltbild verbundene Organisation". Seit 1995 werden im Rat der Obmann und der Volksgruppentag vom Volk direkt in geheimer Wahl gewählt. (APA, 24.7.2013)