Mit einem neuen Algorithmus will das MIT die Performance von TCP-Verbindungen signifikant verbessern.

Grafik: MIT

Waren es in früheren Jahren vor allem Optimierungen an Browsern, die für bessere Geschwindigkeiten im Web-Alltag sorgen sollten, ist in letzter Zeit zunehmend auch die Protokollebene des Internets ins Interesse der EntwicklerInnen gerückt. Vor allem Google hat sich dabei mit Entwicklungen wie der HTTP-Alternative SPDY oder dem UDP-Ersatz QUIC hervorgetan. Auch im Bereich TCP hat das Unternehmen einige Optimierungen vorangetrieben.

Remy

ForscherInnen am Massachusetts Institute of Technology (MIT) wollen nun aber noch einen Schritt weiter gehen: Unter dem Namen "Remy" soll ein neuer Algorithmus für TCP etabliert werden, der signifikante Geschwindigkeitszuwächse verspricht. So sollen gleichzeitig der Datendurchsatz verdoppelt und die Latenzzeiten halbiert werden können.

Versprechen

Möglich wird dies durch einen entscheidenden Unterschied von Remy zu bestehend Algorithmen wie Compound (Windows) oder Cubic (Linux). Die neue Lösung sei nicht von Menschen sondern von Computern erstellt, und diese seien für solche Aufgaben nun mal besser geeignet, zeigt sich das MIT-Team überzeugt. Ein entscheidender Vorteil sei, dass sich Remy flexibel an die jeweiligen Rahmenbedingungen und Nutzungsszenarien anpassen könne.

Szenario

Als Beispiel für die daraus entstehenden Möglichkeiten verweist man auf ein Alltagsbeispiel: Wenn jemand in einem gemeinsamen Haushalt eine 5 GByte große Datei auf Youtube hochlädt, blockiert dies schnell mal die gesamte Leitung. Remy würde in diesem Fall automatisch lernen und kleinere Verbindungen - etwa einen Skype-Chat - priorisieren. Derzeit befindet sich Remy noch im Experimentierstadium, ob sich diese Methoden auch auf das gesamte Web anwenden lassen, müsse sich erst zeigen, heißt es. (red, derStandard.at, 23.07.13)