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Eike Batista

Foto: Reuters/Moraes

Einhundert Milliarden Dollar. Eike Batista, deutsch-brasilianischer Unternehmer, hatte 2011 große Ziele. Der 57-Jährige wollte zum reichsten Mann der Welt aufsteigen und 100 Milliarden Dollar Vermögen besitzen. Sein Energie-, Schifffahrt-, Minen- und Energiekonglomerat sollte für ihn den Reichtumsturbo zünden: "Carlos Slim sollte schon mal seine Rückspiegel putzen. Denn ich werde ihm nicht sagen, ob ich ihn links oder rechts überholen werde", hat Batista zu Protokoll gegeben. Von 2008 bis 2012 hatte er laut dem Magazin Forbes sein Vermögen auf 30 Milliarden Dollar verfünffacht, dank seines Öl- und Gasunternehmens OGX.

Seitdem ist jeder Glanz von Batista abgebröckelt. Gesunkene Rohstoffpreise, Probleme bei der Ölförderung und die aggressive Expansion haben sein Firmenimperium unter Druck gebracht. Aktuell verhandeln brasilianische Banken einen Schuldenschnitt für Batistas angeschlagenes Firmenimperium. Batistas Vermögen ist in den vergangenen zwei Jahren so deutlich geschrumpft wie das von keinem anderen Milliardär weltweit, um mehr als 20 Milliarden Dollar. So rasch sein Aufstieg war, so schnell scheint derzeit auch sein Fall zu sein. Tatsächlich geht es Batista gerne mit Tempo an. Nach dem Studium der Metallurgie in Aachen gründete der damals 23-Jährige eine Goldhandelsfirma in Brasilien. Innerhalb des ersten Jahres verdiente er damit mehr als sechs Millionen Dollar.

Abseits der Geschäftswelt setzte Batista auf Geschwindigkeit und Glamour. Er heiratete das Model Luma de Oliveira, sie war auf dem Playboy-Cover zu sehen. Mittlerweile sind die beiden geschieden, doch seine Vorliebe für Models ist geblieben. Batista ist ehemaliger Rennboot-Weltmeister in der Klasse "Super Offshore Powerboat". In seinem Wohnzimmer parkte er jahrelang einen Mercedes McLaren SLR, bis einer seiner Söhne bei einem Unfall mit dem Rennauto einen Fahrradfahrer tötete.

Batista hat als Teil von Brasiliens Unternehmenselite auch für das lateinamerikanische Land große Ambitionen gehegt. Er wollte Brasilien "zur Nummer eins" machen. Sein Vermögen war eng an den Rohstoff- und Investitionsboom des Landes geknüpft. Doch von dem Wachstum hatte in Brasilien vor allem die Elite etwas. Bei den jüngsten Protesten gegen ungesundes Wachstum und übertrieben groß konzipierte Fußballstadien, denen vielfach Armenviertel weichen müssen, werden auch Schilder mit "Get out, Eike!" hochgehalten. (Lukas Sustala, 23.7.2013)