Paris/Rangun - Der burmesische Präsident Thein Sein hat dem Vorwurf "ethnischer Säuberungen" gegen Muslime in seinem Land vehement widersprochen. Dies sei Teil einer "Verleumdungskampagne" gegen seine Regierung, sagte Thein Sein am Freitag dem Sender France 24 bei einem Besuch in Paris. Was in der Region Rakhaing im Westen Burmas geschehen sei, sei keine "ethnische Säuberung" gewesen, versicherte er.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hatte im April den Vorwurf erhoben, Entscheidungsträger in Burma und buddhistische Mönche seien für eine "Kampagne der ethnischen Säuberung" gegen die muslimische Minderheit der staatenlosen Rohingya verantwortlich. Dabei verwies HRW auf Morde und Vertreibungen.

200 Tote

Nach offiziellen Angaben wurden laut HRW bei den Unruhen 2012 mehr als 200 Menschen getötet, die Organisation sieht die Zahl aber als zu niedrig an. HRW spricht von allein mehr als 140.000 Vertriebenen, von denen die meisten Rohingya seien. Die etwa 800.000 Rohingya in Burma werden von vielen Burmesen als illegale Immigranten aus Bangladesch angesehen. Dutzende weiterer Menschen wurden im März bei Zusammenstößen zwischen Buddhisten und Muslimen im Zentrum von Burma getötet.

Thein Sein hob hervor, seine Regierung habe eine unabhängige Untersuchung zu der Gewalt in die Wege geleitet. Der Präsident, dessen Land sich in einem Übergangsprozess zur Demokratie befindet, hält sich seit Mittwoch zu einem offiziellen Besuch in Frankreich auf. (APA, 19.7.2013)