Einmal gebündelt, stellt sich die Frage, was genau drin ist.

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Frankfurt - Die Europäische Zentralbank (EZB) lockert ihre Regeln für umstrittene Wertpapiere als Sicherheit für Zentralbankgeld. Sowohl die Risikoabschläge als auch die Ratinganforderungen für forderungsbesicherte Wertpapiere (ABS) würden gesenkt, teilte die Notenbank am Donnerstag mit. Gleichzeitig werden die Risikoabschläge für bestimmte Pfandbriefe (Covered Bonds) verschärft. Das entschied der EZB-Rat bereits am Mittwoch. Bis die Änderungen greifen, dürfte es noch bis Ende September dauern.

Die Maßnahme könnte kleinen und mittleren Unternehmen in den Euro-Krisenstaaten zugutekommen: Weil Banken künftig andere Möglichkeiten haben, Verbindlichkeiten in ABS-Pakete zu packen, könnten sie ihre Hürden für die Vergabe von Krediten senken.

Brandbeschleuniger

Allerdings hat die Form der Kreditverbriefung auch ihre Schattenseiten. In der Finanzkrise nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers hatten ABS-Papiere auch aufgrund ihrer Intransparenz wie ein Brandbeschleuniger gewirkt. Nach Einschätzung der EZB hat verschärfte Regulierung das Segment aber sicherer gemacht. Somit kann die EZB künftig mehr solcher Papiere von Banken als Sicherheit für Zentralbankgeld akzeptieren. Insgesamt könnte von den Änderungen bei den ABS-Papieren ein Volumen von 20 Milliarden Euro betroffen sein.

Darüber hinaus sondiert die EZB gemeinsam mit EU-Kommission und Europäischer Investitionsbank (EIB) Möglichkeiten, die Kreditvergabe an Unternehmen zu unterstützen. Die schwache Kreditvergabe in den Krisenstaaten gilt als Hindernis für die wirtschaftliche Erholung. (APA, 18.7.2013)