Den sympathischen Rohkost-Apologeten zum Trotz schmeckt der Mehrheit das Ungesunde besser als das Gesunde. Würden wir Hirsesalat dem Wiener Schnitzel vorziehen und ungezuckerten Kräutertee statt Bier, Wein und Cola in uns hineinschütten, könnten die Krankenkassen gesunden. Und wir auch. Aber der Mensch ist einerseits unbelehrbar, andererseits seinen Trieben und seiner Genusssucht ausgeliefert.

Foto: der standard/fischer

Warum man es allerdings extra schwer macht, das "Gesunde" oder Vernünftigere zu lieben, bleibt angesichts des Toyota Prius unverständlich. Die haben sich dieses seltsam ungewichtige Design einmal eingetreten, und jetzt halten sie daran fest, auch wenn mit Glättungen und optischer Streckung einiges versucht wurde, den Prius attraktiver zu machen.

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Er entstand als einer der Ersten seiner Gattung zu einer Zeit, als man den Aufbruch in die Zukunft durch ein optisches Signal ankündigte. Dazu noch die Batterien für den Hybridantrieb unterbringen musste und den Luft­widerstand möglichst klein hielt.

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Aber ein Bioapfel sieht in der Regel auch nicht so gut aus wie sein hochgezüchtetes industrielles Pendant, und ein MBT-Rundsohlenschuh kommt stylingmäßig weniger gut wie ein Maßhammerl aus Budapest.

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Dass beim Prius das Gute innen wohnt, ist eh jedem klar, deswegen verkauft er sich auch blendend. Schließlich darf er als mittelgroßer Kombi gelten, der jetzt ordentlich Kofferraum bietet, nachdem man ihn vom technischen Zeug befreit hat.

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Er strömt unhörbar dahin, wenn nur der Elektromotor bemüht wird, und kommt auf gewohnte Reichweiten, wenn der kleine Benzinmotor übernimmt. Wobei der Wechsel und das Zusammenspiel der beiden Aggregate harmonisch vollzogen werden und sich die Batterie im Schubbetrieb und beim Bremsen regeneriert.

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In seiner jüngsten Version kann man den Prius auch an die Steckdose legen und quietschvergnügt bis zu 20 km lang rein elektrisch in die Arbeit gleiten. Und zurück, wenn unweit des Büros eine Ladestation aufzutreiben ist.

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Mehr als von außen zeigt der Innenraum, wo die Reise hingeht: in eine sanftere Zukunft, illustriert durch ein utopisches Armaturenszenario wie aus dem Raumschiff.

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Die Fahrt im Prius verläuft unspektakulär, nicht zäh, aber natürlich auch nicht rasant. Mit der Systemleistung von 136 PS legt man den Spurt von 0 auf 100 km/h in 10,7 Sekunden zurück. Begleitet von einem weidwund aufheulenden Benzinmotor, was als Protest verstanden werden will.

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Denn im Prius fährt man gemessen. Eher auf den Verbrauch bedacht. Und der bleibt bei ruhigem, gleitendem Betrieb im 4,X-Bereich.

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Je mehr man den Benzinmotor bemüht, desto höher klettert naturgemäß der Verbrauch. Deshalb hat der Prius eine Taste für rein elektrisches Fahren. Dann muss man den Gasfuß nicht ständig im Zaum halten, außer man möchte die E-Reichweite voll auskosten.

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Toyota

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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