Die jüngste Volkszählung (Registerzählung 2011) hat Auswirkungen auf die beiden Kammern des Parlaments. Die Zahl der Bundesratsmitglieder verringert sich dadurch von 62 auf 61, wobei Oberösterreich einen Mandatar verliert. Eine kleine Änderung ist auch im Nationalrat zu verzeichnen, hier wandert ein Grundmandat von der Steiermark nach Niederösterreich. Der Ministerrat wird die Änderungen am kommenden Montag zur Kenntnis nehmen, anschließend gibt der Bundespräsident eine entsprechende Entschließung über die Neuzusammensetzung des Bundesrats heraus. Zwar stieg die Einwohnerzahl Österreichs insgesamt, die Anzahl der Bundesratsmitglieder errechnet sich jedoch aus dem Verhältnis zum bevölkerungsreichsten Bundesland, Niederösterreich.

Abhängig von Bevölkerungsentwicklung

Die Anzahl der Mitglieder des Bundesrates ändert sich mit der Bevölkerungsentwicklung in den Bundesländern. Gemäß des Bundesverfassungsgesetzes (Art. 34 Abs. 2 und 3) setzt der Bundespräsident nach jeder ordentlichen Volkszählung die Zahl der von den Ländern zu entsendenden Mitglieder in Form einer Entschließung fest. Dies wird voraussichtlich nächste Woche aufgrund des Ministerratvortrages, der in der Sitzung am Montag verabschiedet wird, der Fall sein, erklärte Werner Zögernitz, Leiter des Instituts für Parlamentarismus.

Den größten Bundesrat gab es ab 1982 mit 65 Mitgliedern, allerdings sank diese Zahl wieder ab 1983 auf 63. 50 Abgeordnete waren es von 1945 bis 1962. Dann stieg die Zahl auf 54 und 58 (ab 1972). 62 waren es seit 2003.

Urnengang nach der Nationalratswahl

Aufgesplittet auf die Bundesländer sind es nun je drei aus dem Burgenland und Vorarlberg, je vier aus Kärnten und Salzburg, fünf aus Tirol, neun aus der Steiermark, nur noch zehn (statt bisher elf) aus Oberösterreich, elf aus Wien und zwölf aus Niederösterreich. Ausschlaggebend für diese Verteilung ist das Verhältnis der Einwohnerzahl eines Bundeslandes zu jener Niederösterreichs als Land mit den meisten Staatsbürgern, das fix zwölf Bundesräte hat. Die Mindestanzahl liegt bei drei Mandaten.

Bei der ÖVP in Oberösterreich trifft die Verkleinerung Klaus Fürlinger. Der Linzer Rechtsanwalt war erst vergangenen Juli in den Bundesrat eingezogen. Das sei ein Automatismus, so der oberösterreichische Parteichef LH Josef Pühringer. Nach der Nationalratswahl seien wieder Personalveränderungen möglich, darüber werde aber erst nach dem Urnengang beraten.

Auswirkungen hat die Volkszählung auch auf den Nationalrat, wo ein Grundmandat aus der Steiermark nach Niederösterreich geht. Waren es in der Steiermark bisher 28, sind es nun nur noch 27 Grundmandate; in Niederösterreich steigt diese Zahl von 36 auf 37. (APA, 17.7.2013)