Tokio - Japanische Politiker haben erneut den umstrittenen Yasukuni-Schrein für die Kriegstoten des Landes besucht. Wie japanische Medien am Dienstag berichteten, waren die fünf Minister aus dem Kabinett von Ministerpräsident Shinzo Abe bereits am Samstag zu dem Schrein in Tokio gekommen. Anlass war ein Fest für die Seelen der Verstorbenen.

In dem Heiligtum werden auch verurteilte Kriegsverbrecher geehrt. Besuche japanischer Politiker am Schrein lösen in Südkorea und China regelmäßig Proteste aus. Beide Länder waren Opfer der Aggressionen der kaiserlichen japanischen Streitkräfte gewesen.

Unter anderem besuchten Justizminister Sadakazu Tanigaki und die Ministerin für Verwaltungsreform, Tomomi Inada, den Schrein. Inada hatte in der Vergangenheit bestritten, dass das japanische Militär an der sexuellen Versklavung von hunderttausenden Frauen im Zweiten Weltkrieg beteiligt gewesen war. Es sei das Recht eines souveränen Staates, allen die Ehrung von Kriegstoten zu erlauben, sagte sie am Dienstag. Ein Sprecher des südkoreanischen Außenministeriums verurteilte den Besuch. (APA, 16.7.2013)