Damaskus - Im syrischen Bürgerkrieg tut sich eine neue Front auf. Während Regierungstruppen ihre blutigen Operationen gegen die Opposition fortsetzten, attackierten auch Jihadisten aus dem Ausland die Rebellen. Mitglieder des Al-Kaida-Ablegers "Islamischer Staat im Irak und Syrien" sollen am Donnerstag einen der führenden Kommandanten der Freien Syrischen Armee (FSA) umgebracht haben. Daraufhin kam es nach Angaben der oppositionellen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag in der nördlichen Provinz Idlib zu heftigen Kämpfen zwischen den Oppositionskämpfern und den radikal-islamischen Milizionären.

Nach der Tötung des FSA-Kommandanten Kamal Hamami hatten Jihadisten nach Angaben von Rebellen dem obersten Militärrat der Aufständischen außerdem mitgeteilt, den anderen FSA-Führern blühe dasselbe Schicksal. Radikale Islamisten aus Jordanien gaben an, dass zuletzt hunderte ausländische Jihadisten über die Türkei nach Syrien gekommen seien. Laut Opposition haben die irakischen Milizionäre in einigen Gebieten im Norden bereits die syrische Al-Nusra-Front abgelöst, die ebenfalls der Al-Kaida nahesteht.

Israel griff Waffenlieferung an

Unterdessen hat Israel laut US-Medien zufolge erneut Ziele in Syrien angegriffen. Bei einer Serie schwerer Explosionen in der Nähe des syrischen Mittelmeerhafens Latakia vor zehn Tagen soll es sich demnach um Angriffe israelischer Kampfjets gehandelt haben, hieß es unter Berufung auf mehrere ungenannte US-Regierungsvertreter. Demnach galt die Bombardierung einer Lieferung von Anti-Schiffs-Raketen vom Typ Yakhont aus Russland. Israel bestätigte den Bericht nicht. (dpa/Reuters/red, DER STANDARD, 15.7.2013))