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Sonja Ablinger sorgt für Streit innerhalb der SPÖ.

Foto: apa/Schlager

Wien/Linz - In der SPÖ streiten die oberösterreichische Landespartei und die Bundespartei, wer denn daran schuld sei, wenn die aufsässige Abgeordnete Sonja Ablinger in der nächsten Legislaturperiode nicht mehr im Nationalrat sitzen sollte. "Wir halten oft den Kopf hin, aber nicht für etwas, womit wir nichts zu tun haben", sagt ein hochrangiger sozialdemokratischer Bundespolitiker, der sich im Gespräch mit dem STANDARD darüber verärgert gibt, dass ein mögliches Ausscheiden Ablingers Kanzler und Parteichef Werner Faymann zugeschrieben wird: "Wenn der oberösterreichischen SPÖ ein Verbleib von Ablinger so wichtig ist, hätten sie diese eben an einen wählbaren Platz gesetzt."

Ablinger hätte laut dieser Darstellung Platz 21 auf der Bundesliste haben können - bei einer SP-Regierungsbeteiligung ein sicheres Ticket für den Nationalrat. Doch die Oberösterreicher hätten darauf bestanden, an diese Stelle die eher unbekannte Donjeta Krasniqi zu setzen. Aus Oberösterreich heißt es, man gehe immer noch davon aus, dass Barbara Prammer den Platz auf der Landesliste nicht annehme und Ablinger so in den Nationalrat kommt.

Ablinger hatte als einzige rote Abgeordnete in Wien gegen den Fiskalpakt gestimmt und war daraufhin parteiintern angefeindet worden. Mit Verwunderung registrieren die Parteilinken, dass auch Oberösterreichs SPÖ-Chef Josef Ackerl, an sich ein kritischer Geist, kaum Engagement zeigt, sich für Ablinger einzusetzen. Ganz auf Linie ist auch Fiona Kaiser, die Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend Oberösterreich. Sie hält den Klubzwang sehr wohl "für sinnvoll". (nik, DER STANDARD, 15.7.2013)