Wien - Die Wiener Börse hat am Freitag an ihre kräftigen Vortagesgewinne angeknüpft und in der Gewinnzone geschlossen. Der ATX gab im Späthandel einen großen Teil seiner Tagesgewinne wieder ab und ging letztlich um 21,78 Punkte oder 0,95 Prozent fester bei 2.302,54 Einheiten aus dem Handel. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund acht Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.311 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,01 Prozent, DAX/Frankfurt +0,59 Prozent, FTSE/London +0,03 Prozent und CAC-40/Paris -0,40 Prozent.

Marktteilnehmer sehen den Markt weiterhin von den Hoffnungen getrieben, dass die Anleihekäufe der US-Notenbank Fed noch länger anhalten dürften als zuletzt erwartet. Fed-Chef Ben Bernanke hatte mit der Zusicherung "sehr expansiver Geldpolitik für absehbare Zeit" am Vortag bereits international für kräftige Kursgewinne gesorgt. Die im Mai erwartungsgemäß gefallene Industrieproduktion in der Eurozone konnte dem Aufwärtstrend nichts anhaben. Auch die eher negativ ausgefallenen US-Daten hatten an der Wiener Börse keine bemerkbaren Auswirkungen.

Der ATX wurde vor allem von den Aktien der Erste Group gestützt, die sich um kräftige 3,23 Prozent auf 21,25 Euro verteuerten. Nach oben ging es außerdem für die Titel der Telekom Austria (plus 1,81 Prozent auf 5,29 Euro) und jenen der OMV (plus 1,16 Prozent auf 34,97 Euro). Ein Plus von 1,13 Prozent auf 42,93 Euro wiesen Andritz aus. Die Aktien des Anlagenbauers wurden zuletzt von den Analysten der UBS auf deren "Most Preferred"-Liste gesetzt.

Lenzing mit Kursanstieg

Neuerlich fest zeigten sich außerdem Lenzing mit einem Kursanstieg um 3,23 Prozent auf 57,80 Euro. Do & Co führten die Gewinnerliste im prime market mit einem Plus in Höhe von 8,18 Prozent auf 35,70 Euro an.

Nach einem schwachen Start rückten auch die Titel des Flughafen Wien in die Gewinnzone vor und verteuerten sich leicht um 0,33 Prozent auf 44,52 Euro. Die Passagierzahl des Flughafenbetreibers ist im Juni im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,1 Prozent gestiegen und im Halbjahr sogar um 1,7 Prozent gesunken.

Erneut schwächer zeigten sich wie bereits am Vortag die Wienerberger-Papiere. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass der weltgrößte Ziegelhersteller für das laufende Geschäftsjahr weniger Gewinn als noch im Februar angenommen erwartet. Die Aktie büßte 2,58 Prozent auf 8,68 Euro ein, nachdem diese am Donnerstag bereits 2,55 Prozent nachgegeben hatte.

Die größten Kursgewinner

1. DO & CO AKTIENGESELLSCHAFT   +8,18 Prozent
2. LINZ TEXTIL HOLDING AG       +5,69 Prozent
3. VALNEVA SE ST                +5,25 Prozent
4. BENE AG                      +4,84 Prozent
5. PALFINGER AG                 +4,23 Prozent
6. LENZING AG                   +3,23 Prozent
7. ERSTE GROUP BANK AG          +3,16 Prozent
8. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG +3,07 Prozent
9. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG  +2,32 Prozent
10. TELEKOM AUSTRIA AG          +1,81 Prozent

Die größten Kursverlierer

1. AMAG AUSTRIA METALL AG       -4,16 Prozent
2. WIENERBERGER AG              -2,58 Prozent
3. ZUMTOBEL AG                  -2,14 Prozent
4. VERBUND AG KAT. A            -0,90 Prozent
5. VOESTALPINE AG               -0,80 Prozent
6. STRABAG SE                   -0,34 Prozent
7. SCHOELLER-BLECKMANN AG       -0,10 Prozent
8. CENTURY CASINOS INC          -0,03 Prozent
9. CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE -0,03 Prozent

 (APA, 12.7.2013)