Er leistet sich kaum Schwächen, der neue Honda CR-V, ist geräumig und komfortabel und hat Allradantrieb. Aber die Haptik der Materialien im Innenraum könnte besser sein

Das muss man schon sagen: Der Honda CR-V verkörpert all das, was man sich unter einem SUV vorstellt. Dabei ist der Begriff heute vom Sport schon recht weit weg und viel näher bei Utility.

Foto: der standard/gluschitsch

Man sitzt hoch, er ist kommod und bietet für einen Kompakt-SUV sehr viel Platz. Nein, sportlich ist er nicht. Die Lenkung ist leichtgängig statt straff, das Fahrwerk komfortabel, und die Sitze wollen gemütlich sein. Seitenhalt? Fehlanzeige.

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Und man merkt, Geräumigkeit war Honda wichtiger als gute Fahreigenschaften im Gelände. Diesen Weg gehen auch andere Hersteller. Der Frontantrieb bei SUVs ist ja keine Ausnahme mehr, sondern eher ein Kassenschlager.

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Wir greifen trotzdem zum Allradantrieb beim CR-V. Und dieser ist bei Honda etwas eigen. Real Time All Wheel Drive heißt das System, das selbstständig die Last auf die Achsen verteilt.

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Bis jetzt hat diese Aufgabe eine mechanische Hydraulikkupplung übernommen. Erstmals regelt das nun eine Elektronik - und sie arbeitet schneller und besser. Damit bietet der CR-V zusätzliche Traktion bei Regen und Schnee, macht sich aber auch ganz gut auf Schotterwegen. Die meisten Fischer und Jäger finden damit leicht ihr Auslangen.

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Mit unter sechs Litern soll der CR-V sein Auslangen finden. Im Praxistest gelingt uns das nicht. Wir brauchen etwas mehr als derer sieben. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Verbrauch aber gesunken. Honda hat den Motor überarbeitet.

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Das Stopp-Start-System bringt halt wie üblich im Normverbrauch mehr als in der Praxis. Aber dass der Wagen drei Millimeter niedriger wurde, das wirkt sich schon aus. Wenn auch nicht bei der Kopffreiheit, weil gleichzeitig der Sitz nun etwas abgesenkt wurde. Die Rundumsicht beeinträchtigt das aber nicht.

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Gelungen ist, wie sich die Rücksitze umlegen. Zieht man im Heck den entsprechenden Hebel, klappt wie durch Zauberhand die Sitzbank hoch, die Kopfstützen klappen weg, und die Lehne fällt um.

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Gewöhnungsbedürftig ist das Farbenspiel in den Armaturen. Fährt man ökologisch richtig, ist die Hintergrundbeleuchtung grün, bremst man gach oder beschleunigt zu heftig, wird sie blau.

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Obwohl: Es hilft. Man bekommt ein schlechtes Gewissen, wenn das Grün verschwindet. Und dann drückt man wieder den Econ-Knopf und gondelt, statt zu hetzen. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 12.7.2013)

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Honda legt mit dem CR-V eine stimmige Neuauflage hin. Vor allem: Was für ein Trumm Kofferraum - 589 bis 1669 Liter! Beim Hubraum gibt man sich bescheidener, 2,2 Liter, bewährte Maschine, die aber bald Konkurrenz bekommt von einem 1,6-Liter-Aggregat mit 120 PS. Das Design hat sich endlich beruhigt. Mag sein, manchem wirkt das schon wieder zu ruhig (oder amerikanisch), aber es passt für die Zielgruppe. Positiv zu erwähnen auch Fahrwerk und Lenkung. Dürfte man sich was wünschen, dann wohl den Einsatz von etwas mehr edler wirkenden Materialien. (stock)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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