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Gegen diese Fahrschule in Wien-Erdberg wird wegen gewerbsmäßigen Betrugs ermittelt.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wien - Bei einem Betrugsfall durch eine Fahrschule in Wien-Erdberg gibt es mindestens 60 Geschädigte, berichtet der Verein für Konsumenteninformation (VKI). Die Firma soll laut VKI-Juristin Ulrike Wolf mittels einer Strohmann-Konstruktion betrieben worden sein.

Kurz vor der Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs über den Entzug der Lizenz habe der tatsächliche Geschäftsführer diese am 5. Juli "freiwillig" zurückgelegt. Da aber auch noch danach weitere Schüler aufgenommen wurden, wird von der Polizei wegen gewerbsmäßigen Betrugs ermittelt.

Weitere Anzeigen erwartet

Beim VKI rechnet man damit, dass sich aufgrund der Medienberichte noch zahlreiche weitere Geschädigte melden werden. Diese haben bereits die vollen Gebühren bezahlt, was die Voraussetzung für eine Anmeldung war. Zudem befinden sich die Fahrschüler in unterschiedlichen Phasen der Ausbildung. Allerdings werden jene Ausbildungsschritte, die nachweislich absolviert wurden, auch anerkannt. Vorsicht sei aber bei etwaigen Fristen nicht geboten - genauere Infos dazu gibt es hier.

Die betroffen Fahrschüler müssten aber noch einmal Geld in die Hand nehmen, sagte Wolf. Schließlich müssen sie sich in einer anderen Fahrschule anmelden, wobei sich manche so kulant zeigen, dass sie auf die Einschreibegebühr verzichten.

Geschäftsführer in ähnlichen Fall verwickelt

Bereits 2010 soll der Geschäftsführer in eine ähnliche Sache mit einer Fahrschule in Wien-Donaustadt verwickelt gewesen sein. Das diesbezügliche Insolvenzverfahren laufe immer noch. "Keiner der Geschädigten hat damals Geld gesehen", bedauerte die VKI-Juristin.

Aufgeben will man beim VKI aber nicht. Sobald man einen Überblick über die tatsächliche Anzahl der Geschädigten und über die Höhe ihrer Ansprüche hat, würde man mit dem Geschäftsführer Kontakt aufnehmen. "Dann werden wir sehen, wie er reagiert und wie viel er zahlen kann", so Wolf. (APA, 11.7.2013)