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Foto: Reuters/STR
Mont-Saint-Michel - Der Mont-Saint-Michel soll in fünf Jahren wieder eine Insel sein: Das ist das Ziel eines spektakulären Aktionsplans für den weltberühmten Klosterberg vor der bretonischen Küste. Wie am Freitag bekannt wurde, gaben die Regionalbehörden in dieser Woche endgültig grünes Licht für die gigantischen Umbauarbeiten, die 134 Millionen Euro kosten und Ende 2004 beginnen sollen.

Der Damm kommt weg

Bei der Ausschreibung hatte sich mit Architekt Dietmar Feichtinger ein gebürtiger Steirer durchgesetzt. Sein Entwurf ersetzt den festen Damm durch eine Stelzen-Brücke, die Ebbe und Flut freien Lauf lässt und nur für Fußgänger und eine Elektro-Pendelbahn da sein wird. Feichtinger (41) ging aus einem internationalen Wettbewerb einstimmig als Sieger hervor. Die Behörden wollen damit die Versandung des Mont-Saint-Michel stoppen, der Studien zufolge ohne Eingriffe in 40 Jahren auf dem Trockenen liegen würde.

Sichtbarster Teil des Umbaus wird der Abriss des 1879 errichteten Fahrdamms zwischen dem Festland und dem seit Jahrhunderten als Kultstätte genutzten Berg sein. Zudem soll der hier ins Meer mündende Fluss Couesnon, die natürliche Grenze zwischen Normandie und Bretagne, einen Teil seines Bewegungsspielraums wiedererhalten. Eineinhalb Millionen Kubikmeter Wasser sollen künftig bei Ebbe und Flut durch den Gezeitendamm strömen und einen Teil des salzigen Sandes ins Meer spülen.

Welterbe

Der Mont-Saint-Michel ist eine der größten Touristenattraktionen Frankreichs und zählt seit 1979 zum Welterbe der Vereinten Nationen. Künftig soll der Berg mit seinen verwinkelten, steilen Gassen und einer prachtvollen gotischen Benediktinerabtei in rund einer halben Stunde zu Fuß über den Steg erreicht werden. Die Autos der jährlich 3,2 Millionen Touristen werden auf einen landeinwärts gelegenen Parkplatz verbannt. (APA)