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Den größten Teil der Frühpensionen die sogenannte Hackler-Pension aus.

Foto: dpa/Schmidt

Wien - Im ersten Halbjahr haben um 5,9 Prozent mehr Personen eine Alterspension angetreten als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Gestiegen sind dabei sowohl die Zuerkennungen der normalen Alterspensionen mit 60 bzw. 65 Jahren als auch die Frühpensionen. Auch die sogenannte Hackler-Pension verzeichnete wieder einen deutlichen Zuwachs um 13,5 Prozent. Dafür ist die Zahl der zuerkannten Invaliditätspensionen um 12,3 Prozent gesunken. Vor allem daraus zieht Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) den Schluss, dass die gesetzten Maßnahmen Wirkung zeigen.

Wie aus jüngsten Daten des Sozialministeriums hervorgeht, wurden im ersten Halbjahr 7,7 Prozent mehr Alterspensionen zuerkannt. Geringer ist der Anstieg bei den Frühpensionen mit plus 4,2 Prozent. Den größten Teil der Frühpensionen macht nach wie vor die sogenannte Hackler-Pension aus. 

"Vorübergehender Effekt"

Nachdem die Zuerkennungen zu Hackler-Pensionen zuletzt schon weniger geworden waren, sieht man im Sozialministerium den jetzigen Anstieg nur als vorübergehenden Effekt. Einerseits verweist man auf die demografische Entwicklung, andererseits darauf, dass mit der Einführung des Pensionskontos eine bessere Anrechnung von Beitragszeiten für Frauen ab dem Jahrgang 1958 jetzt kurzfristig wirksam werde.

Hundstorfer betont, dass die Hackler-Pension mit der mit Anfang 2014 wirksam werdenden Reform deutlich eingeschränkt wird. Das Antrittsalter der Hackler-Pension wird dann um zwei Jahre auf 57 bzw. 62 Jahre hinaufgesetzte, um mit 42 (statt derzeit 40) bzw. 45 Versicherungsjahren in Pension gehen zu können. Zudem werden auch Abschläge für die Hackler-Pension eingeführt.

Hundstorfer: "Maßnahmen zeigen Wirkung"

Den Rückgang bei den Invaliditätspensionen führt der Sozialminister auf bereits wirksam gewordene Maßnahmen zurück - die Gesundheitsstraße, das Fit2Work-Programm und einen Rechtsanspruch auf berufliche Rehabilitation. Aber auch hier greife mit Beginn des Jahres 2014 eine noch weitreichendere Reform. Dann wird die befristete Invaliditätspension abgeschafft, stattdessen wird es Rehabilitations- oder Umschulungsmaßnahmen geben. Hundstorfer erhofft sich ein höheres tatsächliches Pensionsantrittsalter vor allem durch eine Verringerung der Invaliditäten.

"Die gesetzten Maßnahmen im Pensionsbereich zeigen Wirkung", so Hundstorfer in einer Aussendung. "In dieser Legislaturperiode ist im Bereich der Pensionen mehr beschlossen und umgesetzt worden als in den Legislaturperioden zuvor". Er trat damit der Ansicht von Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) entgegen, der am Montag die beschlossenen Maßnahmen als nicht ausreichend bezeichnet und weitere Reformen gefordert hatte. (APA, 10.7.2013)