Wien - Neun Wochen, genau genommen 65 Tage, also 1560 Stunden oder 93.600 Sekunden, sind es, die österreichische Schüler im Sommer nicht in der Schule verbringen.

Laut einer am Montag veröffentlichten Studie von Marketagent, die unter anderem nach der Länge der Sommerferien fragt, wollen 72 Prozent der befragten Erwachsenen eine Kürzung der Sommerferien für Lehrer. Für eine Beibehaltung der neun Wochen plädieren lediglich sieben Prozent. Im Hinblick auf die Schüler empfinden mehr als die Hälfte die Länge der Sommerferien angemessen, 42 Prozent würden weniger Wochen besser finden.

Je länger die Ferien dauern, desto eher kommen Langeweile und die Frage einher, wie man die freie Zeit gestaltet. "Auf jeden Fall mit Freunden - und nicht alleine", lautet das Credo von Lisa (16) und Tinu (17). Für die beiden Schüler steht fest: "Freunde treffen und saufen, Bars, Clubs und Festivals" sind das beste Mittel gegen Langeweile. Vor allem die Grünflächen scheinen besondere Beliebtheit in der Freizeitgestaltung der Jugendlichen zu haben: Stadtpark, Museumsquartier und Burggarten zählen zu den Hotspots.

Auch Serge (15) ist im Burggarten anzutreffen und schwört auf Trampolinspringen: "Das hilft immer gegen Langeweile." Die zwei Schülerinnen Belina (12) und Meliza (13) treffen sich am liebsten mit Freunden, gehen etwas essen oder shoppen. Alice (15) geht es hingegen etwas ruhiger an: Zeichnen, durch die Stadt spazieren und lesen stehen bei ihr auf dem Programm. Die Befürworter für neun Wochen Sommerferien sind in Wien jedenfalls vorhanden. (Kaj Friedmann, Franziska Flor, Lea Göbel, Silvo Gasser, DER STANDARD, 10.7.2013)