Bogota - Das politische Sprachrohr der linken kolumbianischen FARC-Rebellen kehrt auf die Bühne zurück. Der Staatsrat autorisierte am Dienstag (Ortszeit) die Reaktivierung der Patriotischen Union (UP), die vor zehn Jahren aufgelöst worden war. Nach der Entscheidung der höchsten Verwaltungsinstanz kann die UP nun Kandidaten für die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr ins Rennen schicken.

Das grüne Licht könnte die Integration der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) in das reguläre politische Leben vorantreiben. Seit sechs Monaten laufen Friedensgespräche zwischen der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos und den FARC, in der es auch um die Frage geht, wie mit reumütigen Ex-Guerilleros umgegangen werden soll.

3000 Mitglieder ermordet

Die UP war Anfang der 80er Jahre gegründet worden, schon damals wollten die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens politische Ämter erobern. Doch der damalige Dialog mit der Regierung scheiterte, weil mehr als 3000 Mitglieder und Sympathisanten von rechtsextremen Milizen getötet wurden, darunter ein Präsidentschaftskandidat.

Bei der Parlamentswahl 2002 durfte die UP noch antreten, kam jedoch auf keinen einzigen Sitz. Daraufhin wurde sie vom nationalen Wahlrat ausgeschlossen. Dass sie nun vom Staatsrat erneut zugelassen wurde, begründete dessen Präsident Alfonso Vargas mit der langen Verfolgung durch die Milizen. Die UP-Anhänger "waren Opfer eines Vernichtungsprozesses. Ihre Führer wurden getötet oder verschwanden. Deshalb konnten sie nicht am politischen Prozess teilnehmen". (red/APA, 10.7.2013)