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Christopher Froome beteuert, zu "100 Prozent" sauber unterwegs zu sein.

Foto: REUTERS/Stephane Mahe

St. Malo - Für den französischen Sportwissenschafter Antoine Vayer wirken die Leistungen des Tour-de-France-Spitzenreiters Christopher Froome verdächtig. Laut einem Kommentar des ehemaligen Trainers des Teams Festina, das bei der Tour 1998 im Mittelpunkt eines Dopingskandals stand, in der Zeitung "Le Monde" hat Froome den Schlussanstieg der 8. Etappe nach Ax-3-Domaines mit 446 Watt bewältigt. Das sei die Leistung "eines Mutanten".

Parallelen zu Armstrong und Ullrich

Noch besorgniserregender ist laut Vayer aber die Tatsache, dass Froome dort "nur zwei winzige Watt" weniger erreichte als Lance Armstrong und Jan Ullrich 2003. Der inzwischen lebenslang wegen Dopings gesperrte US-Amerikaner und der deutsche Toursieger von 1997 seien damals "geladen gewesen wie Maultiere".

Auch die Leistung von Froomes Teamkollegen Richie Porte, der die erste Bergetappe in den Pyrenäen als Tageszweiter beendet hatte, weckte Vayers Argwohn. Dessen 435 Watt seien "wundersam". Den Etappensieg des Iren Daniel Martin einen Tag später in Bagneres-de-Bigorre bewertet Vayer dagegen als unverdächtig. Der Radprofi vom Team Garmin habe auf dem letzten Berg des Tages 380 Watt erreicht. Eine Leistung, die Vayer als "menschlich" bezeichnete.

Froome hatte nach der Übernahme des Gelben Trikots beteuert, dass seine Leistungen und die seiner Teamkollegen zu "100 Prozent" sauber zustande kämen. "Unsere Resultate sind glaubwürdig und ich bin sicher, dass sie in zehn oder 20 Jahren noch Bestand haben werden", sagte der 28-Jährige. (APA, 9.7.2013)