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Die Badehose ist wahrscheinlich das meistunterschätzte Kleidungsstück. - Der Griff zum falschen Exemplar kann den Träger der Lächerlichkeit preisgeben.

Foto: epa/BRITTA PEDERSEN

Berlin/Wien - 2003 brachte sich der damalige britische Premierminister Tony Blair mit einer zu eng sitzenden, bunten Badehose am Strand unfreiwillig in die Schlagzeilen. Barack Obama trägt beim Baden hingegen nur Shorts, so wie es der amerikanische Wähler erwartet.

Alles, was nicht labbrig-schlabbrig ist und mindestens bis zum Knie reicht, gilt in Amerika als unmännlich. Dem Schwimmen selbst sind Bermudashorts aber abträglich, da sich das Beinkleid ballonartig aufbläht und sich mit Wasser vollsaugt. Beim Verlassen des Schwimmbeckens trieft die Hose aus allen Fasern, so dass der Träger eine nasse Spur nach sich zieht. Wegen des damit verbundenen Wasserverbrauchs haben manche ostdeutsche Freibäder das Schwimmen mit Shorts verboten.

Je athletischer, desto enger darf die Hose sitzen

Badeshorts erfreuen sich auch hierzulande großer Beliebtheit, allerdings präferiert der Österreicher jenes Modell, das über dem Knie endet. In den Mittelmeerländern haben sich die Badeshorts hingegen nie wirklich durchgesetzt. Die Hochburg der "Speedo" - der Badehose im Slip-Format - ist Italien. Dort zeigen sich die Herren der Schöpfung weniger prüde und greifen notfalls auf ein Modell mit Einlage zurück. Selbst im Family Resort auf Mallorca wird die "aufpimpende Variante" überall angeboten.

Andre Bangert, Redakteur für Herrenmode bei der deutschen Fachzeitschrift "Textilwirtschaft", hält folgende Faustregel für den Herrn bereit: "Je athletischer ich aussehe, desto knapper und enger darf die Hose sein." An dieser Stelle ergibt sich allerdings ein Problem: Empirische Studien haben mehrfach ergeben, dass es Männern schwerfällt, ihr Äußeres auch nur halbwegs objektiv zu beurteilen. Sie halten sich durchweg für wesentlich attraktiver als sie in den Augen anderer erscheinen. (APA/red, derStandard.at, 9.7.2013)