Der erste männliche Wimbledon-Heimsieg nach 674.520-stündigem Warten wird von den britischen Medien ausführlich gewürdigt

Es ist vorbei. Das Warten, das beinahe ewige Warten. Nach einem Dreivierteljahrhundert (oder exakt 674.520 Stunden) triumphierte wieder ein Einheimischer in SW19, vulgo Wimbledon. Doch ist Andy Murray etwa bloß Teil von etwas Größerem? Zumindest im Sport geht es Großbritannien derzeit gut wie nie, jubiliert der "Independent".

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Der Schritt vom Weltklassespieler zum Champion - manchen gelingt er nie, Andy Murray hat ihn hinter sich. Der Daily Telegraph verweist auf jenen Mann, der daran großen Anteil hat: Ivan Lendl. Der achtfache Grand-Slam-Gewinner betreut Murray seit Ende 2011 und war in seiner aktiven Zeit nicht als besonders verbindlicher Mann bekannt. Sein Schützling umschreibt das so: "Er ist extrem ehrlich zu mir."

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Schotte? Brite? Kein Engländer? Egal, Hauptsache einer von uns, weiß der "Guardian". Und lässt ein interessantes Detail nicht zu kurz kommen: Andy Murray ist der erste britische Herr, der Wimbledon in Shorts gewann. Amazing indeed.

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Der Ritterschlag scheint nicht nur dem "Daily Star" nur noch eine Formalität, schließlich hat die Queen höchstselbst ihrem 26-jährigen Untertan eine private Glückwunschbotschaft zukommen lassen.

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Im feien Fall befinden sich seit Sonntag die Quoten hinsichtlich eines baldigen Heiratsantrags des Helden an seine langjährige Freundin Kim Sears. Immerhin sind die beiden bereits seit 2006 verbandelt. Doch ein Murray lässt sich nicht einmal vom Boulevard treiben. "I haven’t thought about that yet", wird er im "Daily Mirror" zitiert.

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Verbleiben wir noch kurz im Familiären. Judy Murray kann sich an die finalen Szenen vor dem Triumph des Buben gar nicht genau erinnern! Das verriet Andys Mum dem "Evening Standard". Das Match habe sie emotional unendlich mitgenommen, meinte jene Dame, die sonst eher durch ihre sehr zweckorientierte Strenge auffällt. Immerhin coachte Murray ihren Sohn in die Weltklasse und ist derzeit Kapitänin des britischen Fed-Cup-Teams.

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Der "Scotsman" interessiert sich für den möglichen Bruch von Wimbledon-Regeln durch den schottischen Ministerpräsidenten Alex Salmond. Dieser hatte, auf den Rängen unmittelbar hinter dem britischen Premier David Cameron postiert, nämlich mit einer riesigen schottischen Fahne herumgewachelt. Dabei sind im feinen All England Club Tücher dieser Dimension ebenso nicht zugelassen wie etwa "oversized hats".

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Etwas unter 9000 Einwohner hat die wohlhabende Kleinstadt Dunblane im schottischen Zentralraum. Und sie ist die Heimat von Andy Murray. Der "Daily Record" setzt die stolzen Locals gebührend ins Bild.

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Auch Belfast hatte am Sonntag plötzlich seinen Murray-Hügel - obwohl der Rathausplatz dort ja eigentlich bretteleben ist. Der "Telegraph" berichtet über die sonnigen Tennis-Freuden in der nordirischen Hauptstadt.

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Ach ja, falls Sie interessiert wären: Mit dem "Guardian" in nur fünf Schritten zum Wimbledon-Sieg!

(Michael Robausch, derStandard.at - 8.7. 2013)

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