Bild nicht mehr verfügbar.

Über dem Werbeblocker AdBlock Plus ziehen Gewitterwolken auf: er soll von Unternehmen Geld dafür kassieren, dass ihre Anzeigen auf eine Whitelist für akzeptable Werbung kommen.

Foto: EPA

Das Open-Source-Projekt AdBlock Plus wirbt mit seinem Browser-Plugin "für ein Web ohne nervige Werbung". Allerdings ist das Projekt in den vergangenen Tagen heftig unter Beschuss geraten. Der deutsche Blogger Sascha Pallenberg berichtete, dass es Ungereimtheiten gebe, wie die sogenannten "Acceptable Ads" zustanden kommen. Dabei handelt es sich um eine Whiteliste für Anzeigen, die nicht geblockt werden. Unternehmen sollen für die Aufnahme bezahlen.

Umstrittene Forendiskussionen

Die akzeptable Werbung basiert darauf, dass Werbetreibende und Website-Betreiber Anzeigen für die Whitelist vorschlagen können. In einem Forum können Nutzer diskutieren, ob eine Werbung für die Whitelist qualifiziert ist – die Kriterien dafür gibt das Unternehmen auf seiner Website vor. Laut Pallenberg würden die Diskussionen allerdings hauptsächlich von AdBlock-Plus-Mitarbeitern selbst geführt.

Google unter Geldgebern

Mehrere Unternehmen, deren Werbung auf die Ausnahmenliste gesetzt wurde, würden die Betreiberfirma Eyeo GmbH finanziell unterstützen. Einer dieser Geldgeber sei Google, dessen AdWords- und AdSense-Anzeigen zu den "Acceptable Ads" hinzugefügt wurden, wie Horizont online nun nachlegte. Eine Bestätigung seitens des Unternehmens gebe es nicht.

"Kriterien für alle gleich"

Der Werbeblocker erklärt auf seiner Website, dass man "von einigen größeren Parteien bezahlt" werde, die "an der Initiative für Akzeptable Werbung teilnehmen möchten." Grund dafür sei, dass die Foren nicht nur von Freiwilligen betreut werden könnten. "Eine Bevorzugung dieser Firmen gibt es jedoch nicht, jede Website kann sich bewerben und die Kriterien sind für alle gleich", wie Geschäftsführer Till Faida in einer Aussendung als Reaktion auf Pallenbergs Artikel mitteilte.

"Kriterien für alle gleich"

Das Whitelisting sei für kleine und mittelgroße Webseiten kostenlos. "Namhafte Unternehmen wie Reddit, 1&1 und Web.de sind unserer Initiative beigetreten", so Faida. "Dabei haben wir immer transparent geäußert, dass große Unternehmen unsere Initiative finanziell unterstützen, damit Werbeinhalte angezeigt werden, z.B. gegenüber der New York Times oder auch auf unserer Webseite."

Pallenberg zweifelt gegenüber Horizont online jedoch an, dass alle Firmen gleich behandelt werden: "Diese Investoren stecken ihr Geld doch nicht in ein gemeinnütziges Open-Source-Projekt, wo hinten nichts rauskommt." (red, derStandard.at, 5.7.2013)