Paris - Die GegnerInnen der "Ehe für alle" in Frankreich geben nicht auf: Nach Monate langen Protestkundgebungen starten sie nun via Facebook einen Schönheitswettbewerb, um die Miss und den Mister "Manif pour tous" ("Kundgebung für alle") zu wählen. Die Initiative stammt von einem Fotografen der Vereinigung gegen die Ehe für Lesben und Schwule. Er wolle ein "neues Gesicht" der GegnerInnen der "Ehe für alle" zeigen.

Proteste werden fortgesetzt

Jeden Tag werden auf die Seite Hunderte Fotos geladen, die von den Internet-Surfern benotet werden. Unterdessen setzen die GegnerInnen der Ehe für Lesben und Schwule die Initiativen auch real, nicht nur virtuell fort. In der Nacht auf Donnerstag demonstrierten rund 200 Personen zunächst vor dem Pariser Rathaus, bevor sie sich zum Elysee-Palast - dem Amtssitz von Präsident Francois Hollande - begaben. Dort wurden sie von der Polizei allerdings mit Druck zum Verlassen des Ortes aufgefordert.

Bewegungslos

Auf dem nahe gelegenen Place Vendome halten sich seit einer Woche Tag und Nacht AktivistInnen der Bewegung auf. Sie stehen bewegungslos vor dem dort gelegenen Justizministerium, um gegen das Gesetz zu protestieren, das in Frankreich die Ehe gleichgeschlechtlicher Paare erlaubt sowie die Adoptionsmöglichkeit für sie vorsieht. Die GegnerInnen der "Ehe für alle" folgen mit dem regungslosen Verharren - zumindest der Form nach - dem Beispiel der türkischen Regierungsgegner, die am dem Taksim-Platz in Istanbul demonstrieren. (APA, 4.7.2013)