Wien - Der Hauptstreitpunkt zwischen Regierung und Lehrergewerkschaften ist das Geld. Das wird vor der am Freitagabend angesetzten Verhandlungsrunde immer deutlicher, wie aus einer dem Standard vorliegenden Berechnung der Kosten des von der Lehrergewerkschaft gewünschten Gehaltsmodells hervorgeht.

Die Differenz zwischen den Mehrkosten, die das Regierungsmodell bzw. jenes der Gewerkschaft verursachen würde, liegt demnach bei 362,2 Millionen Euro. Für den Vorschlag der Beamtengewerkschaft (GÖD) errechnete das Ministerium Mehrkosten von über einer halben Milliarde.

Im Vollausbau 2050 würde das Wunschmodell der Lehrervertreter zusätzliche Kosten in der Höhe von 534,3 Millionen Euro verursachen. Ab 2020 gäbe es eine "Kostenexplosion" für den Bund. Demnach betragen die Zusatzkosten 2015 31,2 Millionen Euro, im Jahr darauf 51,4 Millionen, 2020 wären es aber satte 162,5 Millionen.

Die Gewerkschafter wünschen sich dieselben Einstiegsgehälter wie im Regierungsvorschlag (2400 Euro), gleichbleibende Lebensverdienstsumme, aber die erste Gehaltssteigerung schon nach fünf und nicht erst nach 13 Jahren und für engagierte Lehrer Prämien.

Die Kritik des Unterrichtsressorts benennt drei weitere "Nachteile" des GÖD-Modells: Es for­dere höhere Einstiegsgehälter "oh­ne Reformanspruch", es bedeute mehr Kosten für den Staat, "ohne dass die Lehrer mehr Zeit mit den Schülern verbringen", und es erhalte die "Zweiklassengesellschaft" zwischen Lehrern verschiedener Schulformen. Im Nationalrat wurde in der zweiten von drei Runden vor der Sommerpause die Abschaffung der Bezirksschulräte be­schlossen. (nim, DER STANDARD, 5.7.2013)