Vor dem Hintergrund der US-Spionageaffäre sorgt sich das Europaparlament um die Sicherheit von E-Government-Anwendungen. "E-Government-Systeme enthalten ein bedeutendes Risiko, was die Sammlung, Speicherung, Verarbeitung und den Austausch von persönlichen und vertraulichen Daten betrifft", heißt es in einem am Donnerstag vom zuständigen parlamentarischen Ausschuss für Wissenschaft und Technik (STOA) in Straßburg abgesegneten Expertenbericht.

Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Paul Rübig (ÖVP) warnte davor, dass sich Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit E-Government wegen des technologischen Fortschritts immer mehr stellten. "Auch hier muss Datenklau ausgeschlossen werden", betonte er in einer der APA übermittelten Stellungnahme.

Lob

Österreich gilt als Vorreiter im Bereich der elektronischen Verwaltung, die gerade bei der Plenarsitzung am Donnerstag vom zuständigen EU-Kommissar Michel Barnier wegen ihrer Einsparungspotenziale als zukunftsträchtig gelobt wurde. Das US-Programm zur Überwachung von Online-Kommunikation wirft jedoch ein Schlaglicht auf die Sicherheit dieser Anwendungen, mit denen oft äußerst sensible Daten verarbeitet werden.

Der Bericht beruht auf einer von März 2011 bis Juni 2013 durchgeführten Untersuchung von E-Government-Systemen. Als eines der Hauptprobleme wird dabei das Fehlen gemeinsamer europäischer Schutzstandards hervorgestrichen. "Derzeit fehlt es in Europa an einer umfassenden Sicherheitsstrategie", monieren die Abgeordneten. Neben besseren Verschlüsselungstechnologien wird in dem Bericht auch vorgeschlagen, Daten in größtmöglichem Ausmaß anonym zu erheben. Im Bereich von Gesundheitsanwendungen sollte es Mindeststandards bezüglich der Erteilung von Zugriffsberechtigungen an Ärzte geben, um Missbrauch auszuschließen. (APA, 4.7. 2013)