Heparin-induzierte Hautveränderung

Foto: Ralf Ludwig

Allergische Reaktionen an Einstichstellen

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Lübeck - Während eines stationären Krankenhausaufenthalts werden zur Vorbeugung vor Blutgerinnseln häufig sogenannte "Bauchspritzen", die den Wirkstoff Heparin enthalten, angewendet. Eine internationale Studie zeigte nun, dass bei fast jeder fünften schwangeren Patientin, die mit dem Blutgerinnungsblocker behandelt wurde, Heparin-induzierte Hautveränderungen zu beobachten waren.

Insgesamt nahmen 111 Patientinnen an der Untersuchung teil. Bei 22 Personen wurden Heparin-induzierte Hautveränderungen festgestellt, wobei in allen Fällen eine verzögerte Kontaktallergie die Ursache der Heparin-induzierten Hautveränderungen war. Allerdings zeigte sich ein deutlicher Unterschied hinsichtlich der Häufigkeit der allergischen Reaktionen in Abhängigkeit vom Heparin-Präparat. Demnach führt die Heparin-Gabe besonders bei Schwangeren zu allergischen Reaktionen. Darüber hinaus scheint die Wahl des Präparates einen entscheidenden Einfluss auf die Entstehung allergischer Reaktionen zu haben, so das Fazit der Forscher.

Verzögerte allergische Reaktion

Heparine blockieren die Blutgerinnung und verhindern so effektiv das Auftreten von Thrombosen. Darüber hinaus werden sie auch zur Therapie bei wiederholten ungewollten Aborten und bei schwangeren Patientinnen mit Gerinnungsdefekten eingesetzt. 

Eine mögliche Nebenwirkung der Heparin-Therapie ist das Auftreten von Hautveränderungen, die als Rötungen an den Einstichstellen entstehen können. Häufigste Ursache dieser Heparin-induzierten Hautveränderungen ist eine verzögerte allergische Reaktion (wie etwa bei Nickel). In seltenen Fällen kann auch eine potentiell lebensbedrohliche Heparin-induzierte Thrombozytopenie die Ursache für Hautveränderungen bei einer Heparin-Therapie sein.

Die Forscher fordern deshalb, dass bei der Notwendigkeit einer gerinnungshemmenden Therapie mit Heparinen auf jeden Fall weitere Eigenschaften der Heparine, zum Beispiel entzündungshemmende und anti-metastatische Aktivitäten, mit in die individuelle Therapieentscheidung einbezogen werden müssen. (red, derStandard.at, 3.7.2013)