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Novak Djokovic scheint in Wimbledon nur schwer zu stoppen.

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Wie Djokovic bisher noch ohne Satzverlust: Andy Murray.

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London - Der top gesetzte Weltranglisten-Erste Novak Djokovic hat das Viertelfinale beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon erreicht. Der Serbe setzte sich im Achtelfinale gegen den Deutschen Tommy Haas mit 6:1, 6:4, 7:6 (4) durch und trifft nun auf den Tschechen Tomas Berdych, der den Australier Bernard Tomic mit 7:6 (4), 6:7 (5), 6:4, 6:4 ausschaltete.

Die weiteren Duelle in der Runde der letzten acht lauten David Ferrer (ESP-4) gegen Juan Martin del Potro (ARG-8), Lukasz Kubot (POL) gegen Melzer-Bezwinger Jerzy Janowicz (POL-24) und Fernando Verdasco (ESP) gegen Andy Murray (GBR-2). Der 26-jährige Olympiasieger Murray hielt nach dem 6:4, 7:6 (5), 6:1 gegen Michail Juschni (RUS-20) die Hoffnungen der britischen Fans am Leben.

Eine Stunde war gespielt, und Tommy Haas' Selbstgespräche klangen immer verzweifelter. "Jesus", raunzte der deutsche Routinier in den Himmel über Wimbledon, er hatte gerade bravourös drei Breakbälle gegen Novak Djokovic abgewehrt und seinen Aufschlag trotzdem abgeben müssen. Wahrscheinlich hätte Haas an diesem Montagabend im All England Club auch göttlicher Beistand nicht geholfen - zu stark spielte der Weltranglistenerste aus Serbien. Der Deutsche unterlag in drei Sätzen und verpasste es damit, beim wichtigsten Tennisturnier der Saison zum zweiten Mal nach 2009 ins Viertelfinale einzuziehen.

Djokovic stellte im gesamten Match eindrucksvoll unter Beweis, dass er in diesem Jahr einer der heißesten Anwärter auf den Titel im Südwesten Londons ist. "Er returniert sehr gut, passiert unmenschlich und gibt dir kaum freie Punkte. Seine Flexibilität in den Ecken ist beeindruckend", sagte Haas, der seinen Auftritt mit gemischten Gefühlen betrachtete: "Im ersten Satz habe ich viel zu viele Fehler gemacht. Danach war es eigentlich ganz gut. Aber ich hatte nie das Gefühl, gutes Rasentennis zu spielen."

Egal wie präzise Haas sein gefürchtet variables Angriffstennis vorführte, der Wimbledonsieger von 2011 befreite sich aus beinahe jeder Lage. Es muss frustrierend sein, wenn der Gegner im Spagatschritt ins äußerste Eck des Platzes rutscht und Sekundenbruchteile später auf der anderen Seite zum Winner ansetzt. "Ich glaube, ich bin sogar besser als 2011", sagte Djokovic und lobte seinen Gegner: "Er ist ein Spezialist auf Rasen, darum war es eine harte Aufgabe. Ich habe aber richtig gut gespielt."

Schon bei den French Open in Paris scheiterte Haas ebenfalls im Viertelfinale in drei Sätzen an Djokovic. Beim Masters in Miami war ihm in dieser Saison  ein Sieg gelungen, ein Masters ist jedoch kein Grand Slam und schon gar nicht Wimbledon. Als Haas gerade im Spiel angekommen war und mit seinem ersten Break im zweiten Satz 4:2 in Führung ging, erhöhte Djokovic das Tempo als wäre es ein Trainingsmatch und agierte urplötzlich aggressiver.

Anschließend führte Haas kaum noch Selbstgespräche. Im dritten Satz kassierte er ein Break zum 2:4, der Kopf mit der umgedrehten Kappe, die ihn seit 17 Jahren auf der Tour begleitet, hing immer tiefer. Haas kämpfte sich aber noch einmal heran, wehrte beim Stand von 4:5 einen Matchball ab, doch am Ende reichte es nicht.

Djokovic bleibt dagegen im Turnierverlauf ohne Satzverlust. Nach den frühen Niederlagen von Rafael Nadal und Roger Federer läuft in diesem Jahr alles auf ein Endspiel zwischen Djokovic und Andy Murray hinaus. (sid, 2.7.2013)