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Auf diesem Bild aus dem Jahr 1967 posieren Arzt und Patient ein Jahr nach der Amputation.

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46 Jahre später übergab Sam Axelrad die Knochen ihrem eigentlichen Besitzer.

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Hanoi/Washington - Ein amerikanischer Arzt hat einem vietnamesischen Ex-Soldaten seinen 1966 amputierten Arm zurückgebracht. Sam Axelrad (74) traf am Montag seinen einstigen Patienten Nguyen Quang Hung (73), der im Vietnamkrieg gegen die US-Armee gekämpft hatte, erstmals nach 47 Jahren.

Der einstige Vietcong-Soldat war damals nach einer US-Offensive in An Khe im Hochland in die Hände der US-Armee gefallen. Er hatte eine schwere Schussverletzung am Arm erlitten. "Es war klar, dass er operiert werden musste, aber wir konnten ihn nirgends hinschicken", erzählte Axelrad am Montag. Er operierte selbst und nahm den einstigen Feind als Patienten in seinem Feldlazarett auf. "Ich hatte erst Angst", sagte Hung. "Aber nachdem mich Doktor Sam behandelt hatte, war ich beruhigt."

Knochen zur Erinnerung aufgehoben

Das Pflegerteam um Axelrad hob damals die Knochen auf, fügte sie mit Draht zusammen und übergab sie dem Arzt als Erinnerung. Axelrad, der sich nach dem Krieg als Urologe in Texas niederließ, fand die Knochen vor einigen Jahren in seiner alten Armeekiste und beschloss, sie nach Vietnam zurückzubringen. Eine vietnamesische Zeitung berichtete über Axelrads Suche nach dem Patienten, ein Verwandter von Hung meldete sich schließlich.

Hung hofft nun endlich auf eine Invalidenrente, wie er berichtete. Die Behörden lehnten seinen Antrag bisher ab, weil er nicht beweisen konnte, dass er den Arm im Krieg verloren hatte. (APA, 1.7.2013)