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Blümerantes bei Van Noten.

Foto: apa/epa/langsdon

Paris - Wirkliche Trends, sagen Trendforscher, kommen und gehen in Sieben-Jahres-Schritten. In den meisten Fällen kündigen sie sich auf den Laufstegen an, langsam sickern sie hernach auf die Straße durch. Derzeit ist es in der Männermode etwa das knöchellange Hosenbein oder der Hang zu Farben und Prints. In Mailand waren die Laufstege voll davon, in Paris geht jetzt der Trend munter weiter. Allerdings weit weniger kommerziell angehaucht, als dies in Italien der Fall ist.

Blumenmuster waren schon immer ein fester Bestandteil in der Garderobe des belgischen Designers Dries Van Noten. In seiner Kollektion für kommendes Frühjahr zeigt er, was jemand wie er damit anstellen kann. Großflächig durchziehen sie alle 49 Outfits, von den Seidenshorts bis zu den Sakkos mit den sanft geformten Schultern. Ähnlich wie bei Prada zieht sich auch durch seine Kreationen ein finsterer Unterton, allerdings bei weitem nicht so abgründig wie in Mailand. Von Flower-Power ist er allerdings in etwa so weit entfernt wie Raf Simons von Businessmode.

Ein Touch von Unisex

Die Männerkollektion des mittlerweile zum Dior-Designer geadelten Belgiers ist immer einer der kreativen Höhepunkte in Paris. Meist seiner Zeit voraus, brauchen seine Ideen etwas, bis sie auch anderswo zu sehen sind. Diesmal setzt er auf adrette Strampelhöschen und Tops im Pop-Art-Stil. Die Clubkultur ist nicht weit, die Strampler und Tuniken verleihen der Kollektion einen Touch von Unisex.

Am anderen Ende der Modeskala ist Louis Vuitton angesiedelt. Seitdem Kim Jones die Männerkollektionen übernommen hat, sieht die Marke jünger aus. Sein Thema ist das Reisen, diesmal inszenierte er einen Road-Trip durch Amerika. Die Silhouette ist schmal, Karo-, Camouflage und Paisleymuster durchziehen die Kollektion. Und natürlich dürfen einige Outfits aus Krokoleder nicht fehlen. Für Pfadfinder, die auf die Butterseite gefallen sind. (hil, DER STANDARD, 29.06.2013)