Zehn einfache Dinge helfen bereits, eigene Daten besser abzusichern und die Privatsphäre besser zu schützen.

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Rund um das Bekanntwerden von Prism und anderen Überwachungsprogrammen ergibt sich für Nutzer die Frage, wie man die eigene Privatsphäre besser vor dem Zugriff Fremder schützen kann. Um NSA und Co. die Arbeit zu erschweren, benötigt es teilweise komplizierterer Maßnahmen. Manche davon, etwa ein Facebook-Austritt, sind wiederum für viele User nicht praktikabel.

Jedoch sind auch Datenhändler und andere zwielichtige Gestalten stets auf der Suche nach Informationen über Internetnutzer. Diesen kann man die Arbeit recht einfach erschweren. Zehn Möglichkeiten für eine bessere Absicherung der Privatsphäre im Alltag listet "Forbes" auf.

Passwörter verwenden

Passwörter oder Entsperrmuster mögen lästig sein, doch sie bewahren den eigenen Computer oder das Smartphone vor dem Zugriff wenig bedarfter Fremder. Lässt man sein Gerät versehentlich wo liegen, erhöht diese Maßnahme die Chance drastisch, dass der Finder keine Einsicht in E-Mails und Social-Network-Accounts nehmen kann.

Google Alerts

Wer sich um den eigenen Ruf im Web sorgt, kann sich einen Google Alert auf seinen Namen einrichten. So erhält man Hinweise auf neue Suchtreffer und kann nachverfolgen, was über einen selbst gesagt wird. Das funktioniert aber nur zuverlässig, wenn es nicht mehrere Personen mit gleichem Namen gibt, die oft ihre digitalen Fußabdrücke im Netz hinterlassen oder Tagesgespräch sind.

Ausloggen nicht vergessen

Ist man fertig mit dem Posten auf Social Networks oder dem Lesen der eigenen E-Mails, empfiehlt es sich, sich auszuloggen. So hat der nächste Benutzer des jeweiligen Rechners keinen freien Zugang zu den eigenen Accounts – es sei denn, man hat das Passwort ebenfalls im Browser gespeichert. Besonders wichtig ist diese Maßnahme beim Verwenden von Computern in öffentlichen Einrichtungen oder etwa Internetcafés.

Striktere Facebook-Einstellungen

Wer nicht zu viel von sich preisgeben will, sollte auch das eigene Facebook-Profil mit der Privatsphäreeinstellung "Nur Freunde" konfigurieren. Wer die Sichtbarkeit der eigenen Daten noch genauer regulieren will, kann noch genauere Anpassungen vornehmen.

Daten nicht weitergeben

Sollte ein Angestellter eines Geschäfts unvermutet nach der eigenen E-Mail-Adresse oder anderen Kontaktdetails fragen, sollte man sich zweimal überlegen, diese preiszugeben. Ebenso wie mit den oft aufliegenden Gewinnspielkarten vorsichtig umgegangen werden muss – es empfiehlt sich ein Blick auf das Kleingedruckte über die Verwendung und Weitergabe der Daten. Händler nutzen derlei Informationen nicht selten, um Profile über Kunden und ihr Einkaufsverhalten anzulegen.

Verschlüsselung

Auch Verschlüsselung ist grundsätzlich ein nützlicher Helfer. Eine Festplatte, deren Inhalt enkodiert ist, kann nur mit Hilfe des korrekten Passworts ausgelesen werden. Dafür gibt es Bordmittel wie Bitlocker (Windows) und FileVault (MacOS). Wer etwa Microsoft nicht über den Weg traut, kann auch auf freie Software wie TrueCrypt zurückgreifen. Auf Systemen mit älteren Prozessoren kann Verschlüsselung allerdings spürbar zulasten der Performance gehen. Bei neuerer Hardware sollte sich im Alltag kein Unterschied bemerken lassen.

Two-Step-Authentication

Wer Gmail verwendet, tut gut daran, die Two-Step-Authentication einzuschalten. So ist das eigene Konto nicht nur mit einem Passwort, sondern auch durch die eigene Telefonnummer abgesichert. Wer sich unbefugten Zugriff verschaffen will, muss schon über Kennwort und Smartphone des Opfers verfügen. Nachteil: Ist der Akku leer, erhält man auch keinen Verifikationsschlüssel per SMS, weshalb sich das temporäre Abdrehen der Two-Step-Authentication auf Reisen eventuell empfiehlt. Auch andere Dienste, etwa Twitter, bieten die User-Verifizierung in zwei Schritten mittlerweile an.

Bargeld bei heiklen Käufen

Um die potenzielle Nachverfolgung des eigenen Einkaufsverhaltens zu verhindern, sollte man besonders pikante Käufe mit Bargeld bezahlen. So landet bei Bank oder Kreditkarteninstitut lediglich der Vermerk einer Abhebung statt einer Information über den Verkäufer.

Browserchronik regelmäßig löschen

Ein weiterer Tipp ist das regelmäßige Löschen von Cookies und der Surf-Chronik des Browsers. Das vermindert die Nachverfolgbarkeit des eigenen Surf-Verhaltens durch Tracking Cookies. Die meisten Browser ermöglichen die Einstellung, dass diese Daten automatisch nach jeder Sitzung gelöscht werden. Zusätzlich gibt es Plugins wie TACO, die weiteren Schutz mitbringen.

IP verschleiern

Last but not least ist auch die Verschleierung der eigenen IP eine gute Idee. Diese verrät den Betreibern der aufgerufenen Seite nämlich den eigenen Provider und ungefähren Standort. Dies erreicht man beispielsweise, in dem man über Tor-Proxies auf das Web zugreift oder Anonymizer wie HideMyAss verwendet, die nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren. (red, derStandard.at, 2.7.2013)