Mogadischu - Die radikalislamischen Al-Shabaab-Milizen in Somalia haben nach eigenen Angaben zwei ihrer Mitbegründer getötet. Bei den beiden Toten handle es sich um Ibrahim Haji Jama Mead alias Al-Afghani sowie um Abu-l-Hamid Hashi al-Haji, sagte ein Sprecher der Miliz am Samstagabend der Nachrichtenagentur AFP. Auf Al-Afghani, der zuvor Al-Shabaab in der Region Juba mit ihrer strategisch wichtigen Hafenstadt Kismayo anführte, hatten die USA ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen Dollar ausgesetzt.

Al-Afghani hatte im April den Führungsstil von Shabaab-Chef Ahmed Abdi Godane kritisiert. Dieser ordnete daraufhin im Juni die Festnahme Al-Afghanis und weiterer führende Miliz-Mitglieder an. Nach Angaben von Al-Afghanis Angehörigen wurden die beiden historischen Shabaab-Führer festgenommen und dann hingerichtet. Shabaab-Sprecher AbdulazizAbu Musab sagte hingegen, sie hätten sich ihrer Festnahme widersetzt und seien bei anschließenden Kämpfen getötet worden.

Mehr Angriffe

Die radikalislamische Miliz mit Verbindungen zum radikal-islamischen Netzwerk Al-Kaida hat sich als Ziel den Sturz der somalischen Regierung gesetzt. In jüngster Zeit hat sie ihre Angriffe in Mogadischu wieder intensiviert, nachdem Truppen der Afrikanischen Union die Shabaab-Kämpfer im August 2011 aus der Hauptstadt vertrieben hatten.

Die Miliz ist jedoch zunehmend in rivalisierende Gruppierungen gespalten. Dabei geht es auch um die ideologische Ausrichtung: Während sich einige Gruppierungen auf den Sturz der Regierung allein konzentrieren wollen, verfolgen andere unter Godanes Führung eine stärker auf den internationalen Jihad ausgerichtete Agenda. Der Tod der beiden Shabaab-Mitbegründer weist auf die zunehmende Rivalität zwischen den Strömungen hin. Er zeigt aber auch Godanes Entschlossenheit, seine radikale Führung mit aller Gewalt durchzusetzen. Auf Godane steht ein Kopfgeld von sieben Millionen Dollar. (APA, 30.6.2013)