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Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) erwischte es in der hektischen Schlussphase der ersten Etappe besonders heftig.

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Nützte die sich bietende Chance: Marcel Kittel.

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Bastia - Der Deutsche Marcel Kittel hat die erste Etappe der 100. Tour de France gewonnen. Der Fahrer vom Team Argos-Shimano holte sich am Samstag nach 213 Kilometern von Porto Vecchio nach Bastia auf Korsika den Sieg im Massensprint und übernahm damit auch das Gelbe Trikot. Das erste Teilstück der Jubiläumsausgabe verlief am Ende äußerst turbulent.

Zunächst war der Teambus von Orica-Green Edge unter dem Werbebanner auf der Ziellinie stecken geblieben. Das Fahrzeug konnte erst kurz vor der Sprintentscheidung von der Strecke geschafft werden. Wenige Kilometer vor dem Ziel kam es aufgrund der darauf ausgebrochenen Hektik auch zu einem Massensturz im vorderen Teil des Feldes, in den auch Tour-Mitfavorit Alberto Contador verwickelt war. Auch der britische Ex-Weltmeister Mark Cavendish und der ebenfalls gestürzte Slowake Peter Sagan konnten danach um den Sieg nicht mitsprinten.

So setzte sich Kittel letztlich vor dem Norweger Alexander Kristoff sowie Danny van Poppel aus den Niederlanden. Erstmals seit Stefan Schumacher im Jahre 2008 trägt damit ein deutscher Fahrer das Gelbe Trikot. Die zweite Etappe führt am Sonntag über 156 Kilometer von Bastia nach Ajaccio.

Contador erreichte das Ziel mit schmerzverzerrtem Gesicht. Der zweifache Tour-Sieger aus Spanien, der Erfolg 2010 wurde ihm wegen Dopings nachträglich aberkannt, erlitt laut Auskunft seines Teams Saxo-Tinkoff aber nur leichte Blessuren. "Es geht mir gut. Wir werden sehen, wie ich mich morgen fühle", sagte Contador. "Bei der Tour weiß man eben nie, was passiert."

Auch für den Vorjahreszweiten und hoch gewetteten Christopher Froome begann das Kräftemessen in Frankreich alles andere als wunschgemäß. Der britische Sky-Kapitän stürzte kurz nach dem Start noch in der Neutralisationszone in Porto Vecchio und trug leichte Schürfwunden davon. Froome musste sein Rad wechseln. Aus dem Massensturz konnte er sich heraushalten.

Verletzter Martin will weiterkämpfen

Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin erwischte es besonders schlimm: Er erlitt eine Gehirnerschütterung, eine Lungenprellung und eine tiefe Fleischwunde am linken Ellbogen davongetragen. Auch klagte Martin über zahlreiche Prellungen und Schürfwunden. Er wird das Rennen jedoch fortsetzen: "Tony wollte unbedingt weiterfahren und aus medizinischer Sicht spricht nichts dagegen, sonst hätten wir das nicht zugelassen", erklärte Helge Riepenhof, der Teamarzt von Omega-Quick Step.

Im vergangen Jahr hatte der Deutsche auf der ersten Etappe einen Kahnbeinbruch erlitten. Damals hatte Martin das Rennen noch gut eine Woche bis zum ersten Ruhetag fortgesetzt, ehe er schließlich doch aufgeben musste. (APA/red - 30.6. 2013)

ERGEBNISSE der 100. Auflage der Tour de France vom Samstag - 1. Etappe: Porto Vecchio - Bastia, 213 km:

1. Marcel Kittel (GER) Argos 4:56:52 Std. - 2. Alexander Kristoff (NOR) Katjuscha - 3. Danny van Poppel (NED) Vacansoleil - 4. David Millar (GBR) Garmin - 5. Matteo Trentin (ITA) Omega Pharma-Quick-Step - 6. Samuel Dumoulin (FRA) AG2R. Kein Österreicher am Start.

Anm.: Aufgrund des Massensturzes wurden alle Fahrer zeitgleich gewertet.