Russland wird den von den USA gesuchten Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden nach Informationen der Moskauer Nachrichtenagentur Interfax weiterhin nicht festnehmen. Der 30-Jährige sei weder offiziell nach Russland eingereist, noch habe er gegen russische Gesetze verstoßen, meldete die Agentur am Freitag unter Berufung auf einen nicht näher bezeichneten Informanten, der mit der Lage vertraut sei.

"Die USA haben Russland nicht rechtzeitig darüber informiert, dass sie Snowdens Pass annulliert haben", sagte er. "Er muss nun wohl so lange im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo bleiben, bis er gültige Dokumente besitzt."

Kuba

Snowden hält sich nach offiziellen russischen Angaben seit Sonntag im Transitbereich auf. Das südamerikanische Land Ecuador hat bestätigt, dass der US-Amerikaner einen Asylantrag gestellt habe. In Moskau war die Information gestreut worden, Snowden wolle über Kuba nach Ecuador reisen. Allerdings sei er auch am Freitag nicht an Bord der Maschine nach Havanna gewesen, sagte ein Flughafenmitarbeiter.

Washington will Snowden hinter Gittern sehen, weil er geheime Abhörprogramme öffentlich gemacht hat. Russland warte aber weiter auf einen offiziellen Auslieferungsantrag der USA, sagte der Informant. (APA, 28.6. 2013)