Wien - Österreich ist eindeutig eine Rad-Nation. In 2,75 Millionen Haushalten steht mindestens ein Bike, insgesamt besitzen die Österreicher sechs Millionen Fahrräder. Mit Abstrichen gilt man als Radsport-Nation, immerhin sind laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zwei Drittel der Einwohner über 15 Jahren mehr oder weniger aktiv mit dem Radl unterwegs. Von einer Radrennsport-Nation, egal ob mit dem Mountainbike im Gemüse oder mit schnellen High-Tech-Geräten auf der Straße, ist man hierzulande aber noch weit entfernt.

Am Sonntag startet in Innsbruck die 65. Österreich-Tour, es ist für Fahrer wie Staatsmeister Riccardo Zoidl (25) eine gute Möglichkeit, sich auch für internationale Mannschaften zu präsentieren. Zoidl ist einer von etwa 30 österreichischen Profis, die vom Radsport leben können. Zehn davon fahren in internationalen Teams, Bernhard Eisel (Sky), Stefan Denifl, Matthias Brändle ( IAM Cycling), Marco Haller (Katusha) und Matthias Krizek (Cannondale) schmücken auch die Österreich-Tour. Kein Profi ist diesmal bei der Tour de France dabei.

Als "Bundesliga" im Radsport gilt die Tchibo Top.Rad.Liga, 2013 werden elf Rennen gefahren. Rund 130 Österreicher sind dabei, dazu peppen internationale Fahrer die Starterfelder auf. Insgesamt sind 1600 Straßenrennfahrer beim Verband (ÖRV) lizensiert. "Der Übergang von der florierenden Amateurszene hin zum Top-Level ist hart, der funktioniert bei uns noch nicht richtig", sagt ÖRV-Generalsekretär Rudolf Massak. Im Hobby-Bereich muss man sich keine Sorgen machen. Bei Radrennen im Touristik- und Breitensport machen laut Massak "30.000 Radler Minimum" mit. (krud, DER STANDARD, 28.6.2013)