Tripolis - Bei der Explosion dreier Autobomben im Süden Libyens ist am Mittwochabend mindestens ein Mensch getötet worden. Diese Zahl nannte ein Mitglied des Stadtrats von Sebha, wo sich die Anschläge ereigneten, am Donnerstag. Ayoub al-Zarrouk fügte hinzu, die drei Sprengkörper seien an drei verschiedenen Orten der Stadt innerhalb einer halben Stunde explodiert.

Die libysche Nachrichtenagentur Lana meldete, zwei Menschen seien getötet und mindestens 17 weitere verletzt worden. Ein Sicherheitsbeamter sagte dem Sender Libya al-Ahrar, das erste Auto sei in der Nähe eines Polizeikommissariats hochgegangen, das zweite in einem Einkaufsviertel und das dritte vor einem Hotel.

Gefechte in Tripolis

In der Hauptstadt Tripolis haben sich Milizen am Mittwoch neue Gefechte geliefert. Im Viertel Abu Slim nahe dem Stadtzentrum versuchten frühere Rebellen aus der Stadt Sintan, fünf am Vortag von regierungstreuen Milizen festgenommene Kameraden zu befreien, wie ein Korrespondent. Schwere Waffen wurden eingesetzt, Rauchsäulen stiegen über dem Schauplatz der Kämpfe auf.

"Hier herrscht Krieg", sagte ein Anrainer, der sich Meftah nannte. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Bei Kämpfen zwischen früheren Rebellen und Milizionären am Vortag waren nach Regierungsangaben fünf Menschen getötet worden.

Toter Offizier

In der Stadt Benghazi im Osten des Landes wurde am Mittwoch ein Offizier der libyschen Streitkräfte getötet, als eine Bombe seinen Wagen zerriss. Der Oberstleutnant sei im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen, teilte ein Kliniksprecher mit.

Nach dem Sturz von Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 gelang es der neuen libyschen Führung nicht, die früheren Rebellengruppen aufzulösen und zu entwaffnen. Trotz verbreiteten Widerstands in der Bevölkerung sind die Behörden dabei, einige dieser Gruppen zu legitimieren. (APA, 27.6.2013)