Kroatien tritt am 1. Juli der EU bei. Das vielfältige Land mit den "tausend Inseln" hat viel zu bieten, einige Ideen für den nächsten Urlaub gibt es hier

Ab 1. Juli gehört Kroatien zur Europäischen Union und wird damit das 28. Mitgliedsland. Viel ändert sich vorerst für Touristen nicht, denn die Grenzkontrollen bleiben weiter aufrecht. Erst 2015 soll Kroatien auch Schengen-Mitglied werden. Bis dahin heißt es weiterhin am Grenzübergang warten und den Reisepass vorweisen. (Reisepass oder Personalausweis müssen übrigens bei Reisen in EU-Staaten ohnehin mitgeführt werden.)

Was sich ändert, sind die Zollbestimmungen, und es dürfen größere Mengen Bier und Wein sowie Tabak eingeführt werden. Nicht ändern hingegen wird sich die Währung, die Kuna bleibt vorerst, ein Beitritt zur Währungsunion und die damit verbundene Umstellung auf den Euro sind noch nicht abzusehen.

Kroatien ist eines der beliebtesten Urlaubsländer der ÖsterreicherInnen, nicht zuletzt, weil es mit dem Auto schnell erreichbar ist. Wir zeigen, was in dem vielfältigen Land alles möglich ist, das nicht nur "tausend Inseln", sondern auch viel Kultur, Natur und Geschichte im Angebot hat.

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Das Amphitheater von Pula ist eines der am besten erhaltenen römischen Bauwerke in Kroatien und das sechstgrößte Amphitheater der römischen Epoche. Die Anlage stammt aus dem ersten Jahrhundert unserer Zeit und wurde für rund 26.000 Besucher gebaut. Wie so oft in der Geschichte wurde auch dieses Monument geplündert, um das Baumaterial anderwertig zu verwenden. Die Arena hat den Raubbau jedoch überstanden, heute finden Festivals, Konzerte und sogar Eishockeyspiele in den historischen Mauern statt.

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Wo es "tausend Inseln" gibt, sind auch Leuchttürme nicht weit. In Kroatien gibt es unzählige Möglichkeiten, Urlaub im Leuchtturm zu machen. Von Vollverpflegung bis "einsamer Leuchtturmwärter", wie hier auf Palagruza (Foto), ist alles zu finden. Der älteste Leuchtturm der Adriaküste steht übrigens in Savudrija in Istrien.

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In Poreč findet sich ein beeindruckendes Zeugnis früher byzantinischer Architektur. Die Euphrasius-Basilika ist einer der bedeutendsten Sakralbauten im Land mit großzügigen Wand- und Bodenmosaiken. Ihre endgültige Form erhielt die Basilika im 6. Jahrhundert durch den damaligen Bischof Euphrasius, der sich damit zugleich ein Denkmal setzte.

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Zu den größten Naturwundern Kroatiens zählen die Krka-Wasserfälle im Nationalpark Krka. Die Flusslandschaft mit ihren Schluchten, Windungen, sanften Hügeln mit üppiger Vegetation und den berühmten sieben Wasserfällen ist der perfekte Spielplatz für Naturfotografen. 46 Höhenmeter überwindet der Fluss Krka, an und in dem Fluss findet man hunderte Pflanzen- und Tierarten, darunter endemische Fische sowie eine der größten Fledermauskolonien in Europa. Der Eintritt ist kostenpflichtig.

Info: Nationalpark Krka

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Verwinkelte Gassen, bunte Häuserfassaden, eine kleine Kirche aus dem 11. Jahrhundert und Steine, die die Geschichte des Ortes atmen - das alles findet man in Labin. Die Stadt liegt oberhalb der Bucht von Rabac auf der Halbinsel Istrien, die historische Altstadt mit ihren pittoresken Gässchen und Häusern bietet viele Gelegenheiten zum Entdecken, Staunen und Fotografieren.

Nicht wenige, die einmal in Kroatien Urlaub gemacht haben, haben ihr Herz in dem Land verloren. Wiederfinden kann man es zwischen Zadar und der Insel Pašman. Mit einem Umfang von rund 1.500 Metern und einer Höhe von rund 34 Metern ist die Insel Galešnjak, wie die Herz-Insel heißt, 2009 via Satellitenbilder von Google Earth "wiederentdeckt" worden und sorgte für internationale Aufmerksamkeit. Bekannt ist Galešnjak bereits seit dem 19. Jahrhundert. Die Insel ist in Privatbesitz und unbewohnt, Liebespaare, die ihre Hochzeit oder den Valentinstag auf der Insel verbringen, haben jedoch die Möglichkeit, das Eiland zu besuchen. 

Info: Insel Galešnjak; auf Facebook

Foto: Ivo Pervan/Kroatische Zentrale für Tourismus

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Eine kroatische Insel, die zum größten Teil von Wald bedeckt ist - nämlich zu rund 90 Prozent, ist Mljet. Die "Odysseus-Insel" liegt in der Nähe von Dubrovnik und ist der perfekte Ort zum Entspannen. Wo kein Wald wächst, liegen Weinberge oder kleine Dörfer, auf der Insel befinden sich außerdem zwei Salzseen: Veliko und Malo Jezero. Mljet erreicht man mit der Fähre von Häfen in Kroatien und Italien aus.

Info: Mljet Tourismus

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Viel Geschichte haben auch die Steine in dem kleinen Ort Hum in Istrien geatmet, das im 11. Jahrhundert errichtet wurde. Die angeblich "kleinste Stadt der Welt" hat rund 20 Einwohner, die in Gebäuden leben, die sich seit zehn Jahrhunderten nicht verändert haben. An manchen Tagen mögen wohl mehr Touristen als Einheimische durch die Gassen streifen, einen Besuch ist die mittelalterliche Kleinstadt auf jeden Fall Wert. Man erreicht Hum von Pazin und von Buzet aus mit dem Auto. 

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In Split steht ein weiteres Kulturdenkmal der Römer, der Diokletianpalast. Der römische Herrscher Diokletian hat sich das bescheidene Anwesen für seinen Ruhestand bauen lassen. Ein großzügiges Geschenk an sich selber, heute bildet der Baukomplex die Innenstadt von Split. Anhand der zahlreichen baulichen Veränderungen lässt sich die bewegte Geschichte der Stadt sehr gut nachvollziehen, das Bauwerk gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

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Ein Fjord, der geologisch keiner ist, befindet sich zwischen Vrsar und Rovinj in Istrien. Der Limski-Kanal, auch Limskifjord genannt, entstand durch einen Fluss, der sich einen Weg zum Meer suchte. Dabei grub die Pazinčica sowohl das Lim-Tal als auch den zehn Kilometer langen Meeresarm. Das Wasser im Fjord ist stark salzhaltig und Lebensraum vieler Fischarten. Bei Ausflugsfahrten hat man mit viel Glück die Möglichkeit, sogar Delfinen zu begegnen.

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Ein weiteres Naturwunder Kroatiens ist der Nationalpark Plitvicer Seen in Mittelkroatien. Zurecht wurden die Seen 1979 als eines der ersten Naturdenkmäler auf der Welt in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen, rund 900.000 Besucher können sich jedes Jahr von der Einzigartigkeit der kaskadenartig angeordneten Seen überzeugen. Durch hunderte große und kleine Wasserfälle verbunden, fließen die Wasser vieler kleiner Zuflüsse. Insgesamt haben sich 16 Seen gebildet. (red, derStandard.at, 26.6.2013)