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Wolfgang Duchatczek

Foto: APA/Neubauer Herbert

Wien - Wolfgang Duchatczek hat am Dienstag sein Amt als Vize-Gouverneur und Mitglied des Direktoriums der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) sowie sämtliche Aufsichtsratsfunktionen mit sofortiger Wirkung zurückgelegt. Das hat sein Anwalt für Zivilsachen, Herwig Hauser, mitgeteilt.

Er argumentiert mit der vom Generalrat verfügten Dienstfreistellung. Der Generalrat habe damit seine Kompetenzen überschritten und Duchatczek gehindert, seine ihm gesetzlich obliegenden Aufgaben zu erfüllen, erläuterte sein Anwalt den Schritt.

Wie der Standard exklusiv berichtet hat, bereitet das Präsidium die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Duchatczek vor. Er, der davon nicht informiert wurde, habe unter diesen Umständen keine zumutbaren Rahmenbedingungen für die weitere Ausübung seiner Ämter vorgefunden, argumentiert Hauser. Der Ex-Vizechef der OeNB hoffe, mit diesem Schritt zur Entspannung beizutragen und eine Eskalation des Konfliktes und einen Vertrauensschaden für die Bank zu vermeiden.

Gleichzeitig mit seinem Rücktritt sei Duchatczek nun seinem Vertrag gemäß in Pension gegangen, so der Anwalt. Der Pensionsantritt (eigentlich geplant für 11. Juli) sei also nur um wenige Tage vorgezogen worden.

Duchatczek ist am 18. Juni vom Generalrat suspendiert worden. Auslöser dafür war die Anklage der Staatsanwaltschaft wegen fragwürdiger Deals der Gelddruckerei, deren Aufsichtsratschef Duchatczek war. Er hat alle Vorwürfe stets zurückgewiesen. (APA, gra, DER STANDARD, 26.6.2013)