Das erste wirklich leistbare Hybridmodell aus dem VW-Konzern heißt Jetta Hybrid - Die Hauptkundschaft sitzt aber wohl in den USA

Schlicht und einfach. So lautet das VW-Credo zur Bedienlogik im Fahrzeug. Alles soll so logisch und selbsterklärend sein, dass man es auch ohne dickes Handbuch versteht. Beispielsweise dieser Knopf rechts vom Schalthebel. E-Mode steht drauf.

Foto: der standard/stockinger

Das heißt jetzt nur im Subtext, dass Elektrisch-Fahren in Mode kommt. In erster Linie aber, dass man, sobald aktiviert, antriebsseitig die Kompetenz kurzfristig an den 20-kW-Elektromotor übergibt - und damit lokal emissionsfrei unterwegs ist.

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Wir haben das bei der Präsentation in Niederösterreich gleich ausprobiert, fuhren überland quasi normal-hybrid und drückten in Gemeindegebieten den E-Mode rein. Bis 70 km/h lässt das der Jetta Hybrid zu, bei einer Reichweite von bis zu zwei Kilometern. Das klingt, wie bei allen Hybridfahrzeugen, nicht nach rasend viel (und ändert sich erst wirklich mit den Plug-in-Modellen.

Foto: volkswagen

Da die Batterie - VW verbaut einen Lithium-Ionen-Speicher mit 1,1 kWh Kapazität - aber bei verbrennungsmotorischer Fahrt, beim Bremsen und Segeln via Rekuperation wieder auflädt, lässt sich die elektrische Fahrt öfter wiederholen.

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Segeln? Das ist so eine Sonderheit deutscher Hybrid-Technik. Geht man bei Tempi bis 135 km/h vom Gas, schaltet der Ottomotor, diesfalls ein 1,4 TSI mit 150 PS, ab und wird zudem per Trennkupplung vom Antriebsstrang abgekoppelt. Die Systemgesamtleistung des Jetta Hybrid liegt übrigens bei 170 PS, legt man's drauf an, geht ganz schön was weiter.

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Ein kleines Manko ist der Kofferraum, der sich durch den Batterieeinbau hinter der Rücksitzbank auf 374 l reduziert. Immerhin kann man per Durchreiche Sperriges wie Skier unterbringen.

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Ansonsten wäre festzuhalten, dass der Jetta das erste wirklich leistbare Hybridmodell von VW darstellt. Auf dass die diesbezüglich interessierte Klientel nicht ständig zum Hybridpionier Toyota rennen muss.

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Des Jettas größter Feind ist aber der Diesel, und auch daraus lässt sich schließen, dass dieses Auto sich vor allem in USA verkaufen wird. Dort also, wo der Jetta sowieso ein echter Bestseller ist. Schlicht und einfach. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 21.6.2013)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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