Die Ärztekammer Wien empfiehlt in ihren Richtlinien einen achtsamen Umgang mit dem Handy.

Foto: epd/Norbert Neetz

Im Jahr 2005 veröffentlichte die Wiener Ärztekammer ihre "Zehn Medizinischen Handy-Regeln". Unter Berücksichtigung der letzten technischen Entwicklungen und der nach wie vor uneindeutigen Forschungslage zur Schädlichkeit wurden diese Regeln nun adaptiert, modifiziert und ergänzt. 

Vorsorge nach WHO-Richtlinien

Um eine potenzielle Gesundheitsgefährdung auszuschließen, forciert die Ärztekammer aber weiterhin das Vorsorgeprinzip, das auch den aktuellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gerecht wird. Die Regeln wurden als praxisorientiertes Tool zum sicheren Umgang mit der Mobilfunktechnologie entwickelt und haben laut Ärztekammer breite Akzeptanz sowohl in der Expertenwelt als auch in der Bevölkerung.

Laut Piero Lercher, dem Referenten für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien, ist der Vorsorgegedanke vor allem deshalb so wichtig, weil die globalisierte Massennutzung der Mobilfunktechnologie zu diversen Phänomenen und Reaktionen führt, die erst in 15 bis 20 Jahren durch Langzeitstudien definitiv belegt oder entkräftet werden können.

Nicht nur die Strahlung schädlich

"Dabei geht es nicht nur um Aspekte der emittierten Handy- und Sendemaststrahlung, sondern etwa auch um die Gefährdung der Verkehrssicherheit durch inadäquate Nutzung, die stetig zunehmende Internet- und Handysucht sowie die psycho-sozialen Folgen einer massiven Veränderung der Kommunikationskultur", sagt Lercher.

Die Wiener Ärztekammer rät Mobilfunkanwendern unter anderem, beim Kauf von Handys auf einen möglichst geringen SAR-Wert sowie einen externen Antennenanschluss zu achten, so kurz und wenig wie möglich zu telefonieren, das Handy nicht permanent in Körpernähe zu tragen und Internet sowie WLAN nur sparsam zu benutzen. Die Liste mit allen Empfehlungen findet sich auf der Ärztekammer-Website und ist in mehr als zehn Sprachen verfügbar. (red, derStandard.at, 25.6.2013)