Vorreiter: Rafael Grossmann hat Google Glass in den Operationssaal gebracht.

Foto: Rafael Grossmann

Googles Datenbrille Glass hat es nicht nur unter die Dusche und nach Disneyland geschafft, sondern auch in den Operationssaal.

"Großes Potenzial im Gesundheitsbereich"

Wie PC Mag berichtet, hat nun der erste Chirurg das Wearable während seiner Arbeit verwendet. Es handelt sich dabei um Rafael Grossmann vom Eastern Maine Medical Center, der während der Operation mit Kollegen in einem Hangout konferierte.

"Damit wollte ich zeigen, dass dieses Gerät und diese Plattform intuitive Werkzeuge sind, die großes Potenzial für den Gesundheitsbereich – besonders in der Chirurgie – haben. Sie könnten bessere Konsultationsmöglichkeiten während einer Operation, Mentoring und auch Möglichkeiten zur Tele-Fortbildung bieten", schreibt er in seinem Blog.

Endoskop-Sicht

Er betont, dass der Einsatz von Glass vorab vom Patienten abgesegnet wurde und nichts gefilmt und übertragen wurde, was zur Identifikation des Operierten genutzt werden könnte. Zur Kontrolle war Glass mit einem iPad verbunden, auf welchem das Livebild für die Hangout-Teilnehmer sichtbar war.

"Es ist mir nicht nur gelungen, das Abdomen des Patienten zu zeigen, sondern auf einem schlauen Weg auch die Endoskop-Sicht einfach und günstig zu übertragen", so Grossmann weiter. Er wünscht sich einen Weg, das Signal des Endoskops direkt auf und über Google Glass streamen zu können.

Beim App-Entwickler Droiders wird an einer entsprechenden Lösung angeblich schon gearbeitet. Grossmann hofft, dass sein Experiment dazu beiträgt, dass künftig mehr Einsatzmöglichkeiten für Glass im Bereich der Chirurgie gefunden werden. Er will bald Videos vom Eingriff veröffentlichen. (red, derStandard.at, 23.06.2013)