Wien - Auch nach massiver Gewaltausübung komme es immer wieder vor, dass die Justiz die Gefährlichkeit von Tätern nicht erkenne und die möglichen rechtlichen Maßnahmen nicht ausschöpfe, kritisierte der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser am Freitag. Anlass ist die tödliche Messerattacke auf eine 34 Jahre alte Frau am Donnerstag in Wien.

Mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung

Ihr Ehemann war noch am Tatort festgenommen worden. Gegen den 53-Jährigen lagen mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung vor. "Es ist unverständlich, warum der Beschuldigte nicht schon viel früher in Untersuchungshaft genommen wurde", erklärte Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins.

"Während sich die Polizei nach dem Mord eines Schülers durch seinen Vater im Mai 2012 für eine Reform des Gewaltschutzgesetzes eingesetzt hatte und die Ausweitung eines Betretungsverbots auch vor Schulen und Kindergärten demnächst in Kraft tritt, bleiben Reformierungsvorschläge seitens der Justiz leider aus", kritisiert der Verein. (APA, red, DER STANDARD, 22./23.6.2013)