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Microsoft wollte einen Amazon-Rivalen auf den Markt werfen - das Projekt wurde aber wieder verworfen

Foto: apa

Microsoft soll erst kürzlich mit dem Gedanken gespielt haben, einen Rivalen zu den Handelsplattformen Amazon und Ebay zu entwickeln. Diese Information stammt von Insidern, die dem "Wall Street Journal" berichten, dass es bereits Gespräche mit Händlern und anderen Technologie-Unternehmen für eine Partnerschaft gegeben haben soll.

Subventionierungen

Dieser Online-Marktplatz hätte so ausgelegt sein sollen, dass er gleich mit einer Handvoll an Händlern starten und breit gefächerte Versandoptionen bereitstellen sollte. Die Preise sollten niedrig gehalten werden, unter anderem durch Subventionierung von Microsoft. Das Geld sollte dabei aus dem Topf kommen, dass die Händler bei den Werbeanzeigen für Bing reinwerfen.

An den Nagel hängen

Das Projekt mit dem Codenamen "Brazil" soll allerdings wieder verworfen worden sein. Dennoch soll es intern einige Personen geben, die den Online-Marktplatz noch nicht an den  Nagel hängen wollen: Sie meinen, dass Microsoft diesbezüglich noch keine Entscheidung getroffen hätte.

Teil von Windows

Eine Microsoft-Sprecherin bestätigte das Projekt und meinte, das Projekt sollte einen direkten Vertriebskanal zwischen Kunden und verschiedenen Marken und Händlern ermöglichen. Wann und warum das Projekt schlussendlich auf Eis gelegt wurde, wollte man nicht verraten. Insider berichten, dass der Marktplatz Teil von Windows hätte werden sollen – ähnlich wie der bereits bestehende Marketplace.

226-Milliarden-Dollar

Microsoft hat bereits Deals mit einigen Händlern im Rahmen von Bing Shopping, einem Vergleichsportal für verschiedene Produkte. Bei größeren Ambitionen hätte es Microsoft hier schwer gehabt: Amazon hat allein in den USA aktuell einen E-Commerce-Marktanteil von 26 Prozent. Das gesamte US-Business in diesem Bereich hat im vergangenen Jahr einen Wert von 226 Milliarden Dollar umsetzen können. (red, derStandard.at, 21.6.2013)