Das Einfamilienhaus, Traum vieler Österreicherinnen und Österreicher.

Foto: http://www.istockphoto.com/querbeet

"Wohnen im Eigentum" ist der größte Wunsch der Österreicherinnen und Österreicher – oder zumindest jener Minderheit, die das noch nicht tut. Das sagen die kürzlich präsentierten Ergebnisse zweier Umfragen eindeutig aus – wenn auch mit geringfügig anderen Detailergebnissen.

Die meisten wollen Eigentum

So wohnen derzeit laut einer im Mai durchgeführten GfK-Umfrage im Auftrag von s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen 47 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher bereits im eigenen Haus (Ein-/Zweifamilien- bzw. Reihenhaus), elf Prozent in einer Eigentumswohnung. Das ergibt insgesamt einen Eigentums-Anteil von 58 Prozent.

Von jenen "restlichen" 42 Prozent, die derzeit noch kein Eigenheim besitzen, ist für etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) "vorrangiger Wunsch", in den nächsten zwei bis fünf Jahren entweder ein eigenes Haus (32 Prozent) oder eine Eigentumswohnung (20 Prozent) zu kaufen.

55 Prozent in gewünschter Wohnform

Spectra Marktforschung führte bereits im vergangenen Herbst für das Institut für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT) eine ähnliche Umfrage durch, deren Ergebnisse vor zwei Wochen präsentiert wurden. Demnach leben 45 Prozent der Befragten im eigenen Haus und zwölf Prozent in einer Eigentumswohnung, das ergibt einen 57-prozentigen Eigentums-Anteil.

Interessanterweise sagten "nur" 55 Prozent der Befragten, dass sie bereits in der von ihnen gewünschten Wohnform leben würden – was wohl dadurch zu erklären ist, dass so mancher  Eigentumswohnungsbesitzer gerne ein Einfamilienhaus hätte, oder auch umgekehrt. Von den restlichen 45 Prozent wünschen sich 59 Prozent ein eigenes Haus, 28 Prozent eine Eigentumswohnung, sechs Prozent eine Genossenschaftswohnung (vier Prozent mit, zwei Prozent ohne Kaufoption) und jeweils zwei Prozent eine Miet- oder Gemeindewohnung bzw. ein gemietetes Haus.

Für IFT-Leiter Peter Zellmann waren hier die großen Unterschiede zwischen einer gleichlautenden Befragung im Jahr 2005 am meisten bemerkenswert: Damals sagten noch 55 Prozent, sie würden in einem eigenen Haus leben, und 13 Prozent in einer Eigentumswohnung. Nur 13 Prozent sagten 2005, sie würden zur Miete wohnen (privat, ohne Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen), 2012 waren dies bereits 23 Prozent.

Wunschimmobilie kostet im Schnitt 258.000 Euro

Die Studie der GfK mit dem Titel "LebensWert(e)/Geldwerte 2013" förderte auch zutage, dass die Österreicherinnen und Österreicher durchschnittlich mit 258.000 Euro Gesamtkosten für ihre Wunschimmobilie rechnen. Nach Bundesländern gegliedert, zeigte sich dabei allerdings ein sehr unterschiedliches, den jeweiligen Marktpreisniveaus entsprechendes Bild. Am teuersten schätzten die Vorarlberger ihre Wunschimmobilie preismäßig ein (350.000 Euro), am günstigsten die Burgenländer (237.000 Euro).

Das durchschnittlich benötigte Fremdkapital wurde mit 156.000 Euro angegeben, was einem Finanzierungsanteil von 60 Prozent entspräche. Männer kalkulierten im Durchschnitt höhere Kosten ein als Frauen (272.000 Euro versus 241.000 Euro).

Wohnen maßgeblich für Lebensqualität

Die persönliche Wohnraum-Situation landete in der Frage nach den maßgeblichen Faktoren punkto Lebensqualität bei den Erstnennungen an vierter Stelle, hinter "Gesundheit", "Zufriedenheit" und "finanzielle Sicherheit" – auch wenn das "schöne Zuhause" bei den weiteren Nennungen eine etwas gewichtigere Rolle spielte. Die Antwort "neue Wohnsituation" belegte bei der Frage nach den "positiven Einflüssen auf die Lebensqualität" immerhin den ersten Platz, noch vor der "neuen beruflichen Herausforderung".

Das Thema "Wohnen" erreichte bei den Wertvorstellungen den Wert von 91 Prozent und landete damit an fünfter Stelle, hinter "Ehrlichkeit" (97 Prozent), "Freiheit" (95 Prozent), "Familie" (94 Prozent) und "Umwelt/Natur" (92 Prozent).

Von GfK wurden im Mai 1.000 Personen zwischen 15 und 65 Jahren und mit Internet-Zugang online befragt. Spectra befragte im Herbst 2012  ebenfalls 1.000 Personen ab 15 Jahren telefonisch. (map, derStandard.at, 20.6.2013)