Amstetten - Mehr als fünf Jahre nach dem Bekanntwerden des Inzestfalls in Amstetten wird nun der Keller im Haus von Josef F. zubetoniert. Dort hatte F. seine Tochter 24 Jahre lang gefangen gehalten, vergewaltigt und mit ihr sieben Kinder gezeugt. Donnerstagfrüh sind die ersten Baumaschinen aufgefahren, bestätigte Masseverwalter Walter Anzböck einen Bericht der "Kronen Zeitung".

Die Arbeiten dürften eineinhalb bis zwei Wochen dauern, so Anzböck. Laut der Tageszeitung werden Löcher in die Decke des einstigen Verlieses gebohrt, durch die Spezialbeton eingelassen werden.

Bereich um das Haus abgesperrt

Der Masseverwalter hatte in der Vergangenheit mehrmals versichert, dass den Keller nie wieder jemand betreten werde. Die Maßnahme sei nun von langer Hand organisiert und mit den Behörden abgesprochen worden, so Anzböck zur APA. Der Bereich sei abgesperrt worden bzw. galten Halte- und Parkverbote. Die Exekutive sei anwesend, es gebe wenig zu sehen, meinte Anzböck, der selbst am Ort des Geschehens ist.

Der Anwalt hofft - auch für die Amstettener -, dass es keinen solchen Rummel geben werde wie 2008, als das Verbrechen aufflog. Bisher hätten sich einige wenige Schaulustige und regionale Medien eingefunden.

Lebenslange Haft in Stein

Josef F. wurde 2009 wegen Mordes durch Unterlassung, Sklavenhandel, Freiheitsentziehung, Vergewaltigung, Blutschande und schwerer Nötigung zu lebenslanger Freiheitsstrafe und Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt und ist in der Justizanstalt Stein in Haft. Über sein Vermögen wurde der Konkurs eröffnet. (APA, 20.6.2013)