Frank Stronach im "Report": Hier zum Nachsehen auf tvthek.orf.at.

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Jenes schöne TV-Format musst du noch erfinden, in dem deine Botschaft ungestört fließen kann. Kein Interview, Frank, bei dem nicht Fragen dein Reden torpedieren. Keine Diskussion, bei der dir Systemerhalter nicht die Gewerkschaftssager deiner Zauberlehrlinge um die Ohren hauen (bei "Im Zentrum"), statt mit leuchtenden Augen der Sprache deiner wissenden Hände zu folgen.

Unlängst hast du auf Puls 4 sogar versucht, durch Kochen milde Talkstimmung zu erzeugen, statt den Sender zu kaufen. Der Dank? Man wollte nur deine Steuerklärung sehen. Das ganze Paprikaschneiden und Rindfleischölen bei "Rezept für Österreich"! Welch öde Zeitverschwendung - wie jener Besuch im ORF-"Report".

Warst guten Willens, hast milde gelächelt. Mit sanfter Stimme mühtest du dich, Visionen zu vermitteln. Auch hier jedoch unentwegt Detailfragen - diesfalls deine Politzukunft betreffend. Koalition oder Opposition, Herr Stronach? Was sind denn das für Alternativen für eine konstruktive "Fatwa"-Bewegung, also jene der "Fairness, Transparenz, Wahrheit"! Es konnte einem leidtun, wie Susanne Schnabl dich in die Niederungen der Logik zwang, ohne Erklärungszeit zu geben.

Ehe du dich versahst, war das Interview dann auch schon vorbei, was dich zwar zur Hoffnung bewog, demnächst mehr Zeit zu erhalten. Wird aber schwer, das kann dir auch dein Berater Hary Raithofer sagen.

Die Nationalratswahl jedenfalls rückt näher, und es muss ein neues Format her. Ein Pro­blem. Nach allem, was bisher zu erleben war, scheint wahrscheinlich: Der einzige Mensch, den du in Hinkunft im TV treffen solltest, wärest du selbst. "Frank trifft Frank", das wär was. Aber wo senden? (Ljubiša Tošić, DER STANDARD, 20.6.2013)