Ouagadougou - Nach zehntägigen Verhandlungen hat Malis Regierung mit den Tuareg-Rebellen im Norden des Landes ein Abkommen geschlossen, das den reibungsfreien Ablauf der Präsidentenwahl am 28. Juli ermöglichen soll. Die am Dienstag in der Hauptstadt von Burkina Faso, Ouagadougou, unterzeichnete Waffenruhe sieht vor, dass staatliche Streitkräfte die Wahl in der von den Aufständischen kontrollierten Stadt Kidal beaufsichtigen dürfen und die Rebellen ihr Einflussgebiet nicht weiter ausdehnen. Die schwierigen Verhandlungen mit den beiden großen Rebellengruppen der Tuareg hatten am 8. Juni unter burkinischer Vermittlung begonnen.

Ihrer vollständigen Entwaffnung müssen die Aufständischen demzufolge erst zustimmen, wenn sie mit der nach den Wahlen installierten Staatsführung ein "umfassendes und endgültiges Friedensabkommen" unterzeichnen. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton lobte die Übereinkunft als "historischen" Schritt und sagte dem malischen Volk Unterstützung bei der vollständigen Umsetzung des Abkommens zu. Auch Frankreichs Außenminister Laurent Fabius und der UN-Sondergesandte Bert Koenders begrüßten den Durchbruch.

Tuareg-Rebellen und Islamisten hatten nach einem Putsch verärgerter Soldaten im März 2012 den Norden des westafrikanischen Krisenstaats unter ihre Kontrolle gebracht. Die Islamisten verdrängten dann die Tuareg-Rebellen und führten in dem Gebiet das islamische Recht der Scharia ein. Erst eine französische Militärintervention stoppte im Januar ihren Vormarsch Richtung Süden.

Mit Unterstützung der malischen Armee wurden die Islamisten in entlegene Berg- und Wüstenregionen im äußersten Norden des Landes zurückgedrängt. Trotz Warnungen des Militärs ließen die Franzosen die Rebellen der Nationalen Bewegung der Befreiung von Azawad (MNLA) jedoch nach Kidal zurückkehren. (APA, 18.6.2013)