Wien - Für einen Monat wird Wien wieder zu einem Zentrum der internationalen zeitgenössischen Choreografie. Ab dem 11. Juli präsentiert das 30. Impulstanz-Festival mehr als 100 Tanzaufführungen von 59 Tanzschaffenden, dazu rund 220 Workshops auf dem Gelände des Wiener Arsenals.

Unter anderem im Burg- und Volkstheater, beiden Museumsquartier-Hallen, im Akademietheater und Schauspielhaus werden Positionen aus den meisten ästhetischen Varianten geboten, die der Tanz bis heute entwickelt hat. Darunter sind insgesamt 13 Uraufführungen, etwa von Doris Uhlich, Ivo Dimchev und Philipp Gehmacher. Zum Staraufgebot des Festivals gehören Marie Chouinard und Wim Vandekeybus, die beide mit je zwei großen Arbeiten vertreten sind. Weiters Anne Teresa De Keersmaeker, die sich mit Boris Charmatz zusammengetan hat, Jérôme Bel, der sein "Disabled Theatre" jetzt auch in Wien vorstellt, und Louise Lecavalier, der einstige Superstar bei La La La Human Steps, mit einem eigenen Stück.

Eröffnet wird bereits am 9. Juli im Haupthof des Museumsquartiers mit Tanz und Voguing von dem New Yorker Trajal Harrell - der eine sechsteilige Werkserie zeigen wird - auf eigens verlegtem Rasen. In dem Format [8:tension] für "emerging choreographers" werden elf Arbeiten vorgestellt, von denen eine den mit 10.000 Euro dotierten Prix Jardin d' Europe erhalten soll. Außerdem heißt es "Occupy the Museum": Das Wiener Weltmuseum öffnet sich Tanzkünstlern und präsentiert Stücke von u. a. Padmini Chettur, David Hernandez und Michikazu Matsune mit Clara Furey.

Das Gesamtbudget von Impulstanz hält bei fünf Mio. Euro. Davon kommen 2,05 Mio. von der Stadt Wien, 450.000 vom Bund, 600.000 von der EU und 700.000 von Sponsoren. 1,2 Mio. werden aus Kartenverkauf und Workshopbuchungen erlöst. (Helmut Ploebst, DER STANDARD, 19.6.2013)