Der US-Mobilfunkkonzern Sprint Nextel zieht im Bieterstreit mit dem Bezahl-TV-Anbieter Dish um den Mobilfunker Clearwire vor Gericht. Sprint reichte am Montag nach New Yorker Börsenschluss in Delaware Klage gegen Dish ein. Darin wirft Sprint dem Unternehmen vor, die Clearwire-Aktionäre "zum Narren zu halten und zu nötigen", ihre Aktien zu Verfügung zu stellen und damit das Offert von Sprint für Clearwire zurückzuweisen. Ein Dish-Sprecher sagte, man werde sich die Klage ansehen und dann die Optionen prüfen.

Die Klage dürfte den seit Monaten immer komplexer werdenden Übernahmekampf, an dem auch die japanische Softbank beteiligt ist, noch komplizierter machen. Softbank und Dish wollen getrennt voneinander den drittgrößten Mobilfunker der USA, Sprint Nextel, übernehmen, während Sprint und Dish jeweils für Clearwire bieten. Sprint ist bereits an Clearwire beteiligt und hatte Ende 2012 angekündigt, die restlichen Anteile kaufen zu wollen. Dish funkte später dazwischen.

21,6 Mrd. Dollar

Softbank wiederum hatte vergangene Woche sein Offert für Sprint auf nun 21,6 Mrd. Dollar (16,20 Mrd. Euro) aufgestockt. Damit würden sich die Japaner 78 Prozent an der Firma sichern. Sprint gab Dish bis zum heutigen Dienstag Zeit, ein endgültiges Offert vorzulegen. Es beläuft sich derzeit auf 25,5 Mrd. Es wird erwartet, dass die Sprint-Aktionäre in der nächsten Woche - am 25. Juni - über die Offerte von SoftBank abstimmen werden.

Dish strahlt in den USA Bezahlfernsehen über Satellit aus. Da der TV-Markt gesättigt ist, sucht die Firma nach neuen Wachstumschancen. Der umtriebige Firmenchef und Milliardär Charles Ergen hat schon seit geraumer Zeit sein Interesse am Kauf eines Mobilfunk-Netzbetreibers bekundet.

Softbank führt Insidern zufolge auch Gespräche mit der Deutschen Telekom über einen Kauf von T-Mobile US. (APA, 18.6. 2013)